Frauenquote, wir brauchen eine Frauenquote, ja klar! Also in meinem Bett jedenfalls habe ich eine, da muss
neben mir ein Igelweibchen liegen und kein Igelmännchen. In der Wirtschaft ist das eine etwas andere Sache.
Wenn man zum Beispiel in Unternehmen eine Frauenquote einführt, die vor allem Mathematiker und Ingenieure
beschäftigen, ist das mit der Quote so eine Sache, weil eben vergleichsweise wenige Frauen Ingenieurswesen
oder Mathematik studieren. Da muss man dann sehr schnell richtig schlechte einstellen oder befördern, wenn
man sich nicht den Zorn der Grünen zuziehen will.
Überhaupt ist mir nicht so ganz ersichtlich, warum der gesamte private Sektor die geschlechtliche
Zusammensetzung unserer Gesellschaft eins zu eins abbilden muss. Ist es nicht ein Eingriff in die
unternehmerische Freiheit, wenn einem Betrieb vorgegeben wird, zu welchen Prozentzahlen Frauen oder Männer
einzustellen oder zu befördern sind? Und warum lässt man es bei den Geschlechtern bewenden? Müssen nicht
auch andere Randgruppen der Gesellschaft in den Führungspositionen unserer Konzerne proportional zum
Vorkommen in der Gesellschaft abgebildet werden, wenn wir Diskriminierung verhindern wollen? Also her mit einer
Quote für Menschen mit Migrationshintergrund! Und einer Quote für Schwule und Lesben, wahrscheinlich das
dann auch noch hälftig austariert. Wobei noch zu klären wäre, ob die Lesben gleichzeitig unter die Frauenquote
fallen - oder zählen wir da eher die Schwulen? Und wie verrechnet man das ggf. mit der Geschlechterquote?
Dann braucht's natürlich eine Quote für Muslime, eine Quote für Journalisten türkischer Zeitungen, je eine Quote
für Träger von Hosenträgern und für Träger von Gürteln, Linksträger, Rechtsträger, Bedenkenträger, eine
Behindertenquote und, und, und. Irgendwann hat die political correctness uns dann so weit, dass wir nach
Qualifikationen für einen Posten gar nicht mehr fragen müssen. Ich sehe schon die Stellenanzeigen der Zukunft
vor mir: "Gesucht wird lesbische muslimische türkische Journalistin mit Migrationshintergrund, Hosenträgern und
Behinderung. Fachliche Qualifikationen egal."
Vor diesem Hintergrund prangere ich es an, dass auf der Mainzer Weinbörse unter 175 Betrieben lediglich ein
einziges Weingut mit weiblichem Namen vertreten war, die gute alte Witwe Thanisch. Ansonsten Jean Stodden,
Andreas Laible, Horst und Rainer Sauer, Ludwig Knoll, Toni Jost, Van Volxem (geborener Morrison), Franz und
Willi Haag, Philipp Kuhn, Jürgen Ellwanger, Männer wohin man schaut, ich könnte stundenlang weiter aufzählen.
Skandal!
Und leben wir eigentlich noch in einer Republik? In Mainz gab's eine satte Adelsquote, Fürst Hohenlohe, Fürst
Castell, Fürst Löwenstein und einfach nur Fürst, Herzog Württemberg, Reichsgraf Kesselstadt, Reichsgraf
Hoensbroech, Prinz von Hessen, Prinz Salm oder schlicht Prinz (hat der früher nicht als Artist formerly known as
Simpel auch Musik gemacht?), von Winning, von Bassermann, Markgraf von Baden, Freiherr Franckenstein, Graf
von Schönborn und so weiter. Ganz klar, der VDP muss in den kommenden Jahren neu zusammengesetzt
werden, mehr Frauen, weniger Adel!
Weh-Weh-Weh
Willis Hausbesuche
Mainzer Weinbörse2013