"Der Scheck ist in der Post!". Das sagen die Iren alle naslang, nämlich immer dann wenn man sie fragt, wann sie denn endlich eine längst fällig Rechnung zu bezahlen gedenken. So steht es jedenfalls in der "Gebrauchsanleitung für
Irland" von Ralf Sotscheck, einem literarischen Irlandführer, der den Iren traditionell schlechte Zahlungsmoral attestiert. Nun ist das Sotscheck-Büchlein schon einige Jahre alt und schickt heute wahrscheinlich auch in Irland niemand
mehr Schecks mit der Post. Dennoch entbehrte es nicht einer gewissen Komik, dass der erste Satz, den ich von einem Iren nach der Ankunft in Dublin zu hören bekam "das habe ich längst überwiesen" lautete. Unser Hotelier
versuchte auf diese Weise, den Abgesandten des Sheriffs davon zu überzeugen, dass die fällige Mehrwertsteuer dann vielleicht doch nicht gepfändet werden müsse.
Fotostrecke Irland
Insgesamt freut sich der Ire, wenn er etwas regeln kann. Wenn irgendwo ein Wasserfall den Berg hinabrauscht, ist
die Absperrung "zu Ihrer eigenen Sicherheit" meist so großzügig angelegt, dass man Mühe hat, den Fall aus der
Ferne mit bloßem Auge noch zu erkennen. Um die nicht eben wenigen Seen sind im Abstand von jeweils etwa 10
Metern Rettungsreifen aufgehängt, verziert mit Schildern, die demjenigen so ziemlich alles unterhalb der
Todesstrafe androhen, der einen dieser Ringe entfernt. Dabei würde bei der von September bis August
herrschenden Kälte ohnehin keiner auf die Idee kommen, Schwimmen zu gehen, Ertrinken kann man eigentlich
nur im täglich reichlich vorzufindenden Regen.
Damit nicht genug der Regelungswut, Müll in der Natur wegwerfen kostet exakt 1905 Euro. Trunkenheit in der
Öffentlichkeit ist dagegen mit 635 Euro geradezu ein Schnäppchen, falsches Parken gibt es sogar schon für 120
Euro, ist dieses Jahr im Angebot. Na gut, wenn sie mich erwischen, packe ich den Scheck dann ganz bald in die
Post, dachte ich mir.
Bei Ortsdurchfahrten sind die Ampeln so geschaltet, dass mit Sicherheit keine grüne Welle entsteht, so verhindert
man das Aufkommen eines Verkehrsflusses und damit das Risiko praktisch jedweden Verkehrsunfalls. Nicht
einmal richtig umbringen darf man sich an den Cliffs of Moher wird Wert darauf gelegt, dass man zunächst die
Samariter anruft.
Dublin: Molly Malone with Willi alone
Fiddler's Green
80 Shades of Green
The Wearing of the Green
Cooler Typ & Castle Cool
Florence Court & Willi Igel (feat. Mäh-Drescher)
Fáilte
Willi Igel in Irland
Igel heisst auf Irisch "Gráinneog"
denn der Pleitegeier kreist über der Insel
Der "pot of gold at the end of the rainbow"
ist leider nur ein folk tale
Droht gar eine neue Hungersnot?
und selbst die Gratis-Eier sind jetzt nicht mehr umsonst!
Leinster House (Teach Laighean)
St. Patrick's Cathedral (Ardeaglais Naomh Pádraig)
Insgesamt hat der Ire ein recht einnehmendes Wesen. So muss man in den Bussen Dublins das Fahrgeld passend bereithalten und in einen Automaten direkt beim Fahrer werfen. Überzahlt man, rülpst das Gerät einmal fröhlich auf
und streicht den überzahlten Betrag einfach für sich ein. Wahrscheinlich haben viele dieser Fahrkartenautomaten eigene Schlösser auf dem Land, die sie von den Zwangstrinkgeldern abbezahlen, der Scheck ist jedenfalls in der Post.
Noch eine Eigenheit der grünen Insel - die kurzen Öffnungszeiten. Na klar, man lebt im Wesentlichen vom Tourismus. Und wahrscheinlich denkt man sich, dass man die Touristen länger im Land halten kann, wenn man die
wesentlichen Sehenswürdigkeiten nur zwei, drei Stunden am Tag geöffnet hält. Also öffnet kaum etwas vor 10:00 Uhr, oft gibt es auch noch Mittagspausen, und wenn ein Castle oder ein Museum bis 17:00 Uhr geöffnet hat, gilt das unter
Insidern schon als Anbiederung an diese elenden Touristen. Was um so seltsamer wirkt als das Land im Sommer relativ lange gut beleuchtet ist. Vor 22:00 Uhr wird es nicht wirklich dunkel, es gibt also eigentlich keinen Grund, Parks
und Gärten schon kurz nach dem Lunch zu verrammeln. Aber an den Quais des Liffey (der ja kein Fluss, sondern eher der Rolls Royce unter den Bächen ist) befinden sich einige besonders eindrucksvolle Gebäude, die man immerhin
jederzeit von außen bewundern kann:
Four Courts (Na Ceithre Cúirteanna) am Inns Quay
Sunlight Chamber
"Designed as Dublin offices for Lord Lever (of Lever
Brothers), the building boasts one of the most
unusual architectural features in Dublin - two
multicoloured terracotta friezes depicting the history
of hygiene. Until recently these friezes were quite
dirty (!), but a recent restoration returned the
building to its multi-coloured brilliance."
Trinity College (Coláiste na Tríonóide)
National Library of Ireland (Leabharlann Náisiúnta na hÉireann)
Kein geeignetes Ausflugsziel für Lebensmüde: The Cliffs of Moher (Aillte an Mhothair)
Abgehärtet ist er auch in anderer Hinsicht, der Ire. Auf den Reliefs am Rock of Cashel, so einer alten Kirchenanlage aus dem neunten Jahrhundert, tragen die Mönche nur Sandalen. Bei den vorherrschenden Temperaturen kann man
dann abends mit den Zehen "sie liebt mich, sie liebt mich nicht" spielen. Bzw. bei Mönchen wahrscheinlich eher "er liebt mich, er liebt mich nicht".
Auch Cahir Castle wurde seinerzeit wahrscheinlich von Homosexuellen geführt. Die haben das Ding gleich bei der ersten Belagerung an die Engländer übergeben. Die Kanonenkugeln der Belagerer hätten sonst - so befürchtete man -
hässliche Löcher in die wunderschönen Wehrmauern machen können. Bis heute herrscht dort ein seltsamer Geist, der irgendwie auch gut zu der beschriebenen Regulierungswut passt: Es gibt "unprotected stairs", wird auf
verschiedenen Schildern wehklagend ausgeführt. Ein stummer Schrei nach mehr Zuwendung, Schutz und Obdach?
Rock of Cashel (Carraig Phadrai): Cashel rocks!
In Pagan times it was thought of as a fairy hill...
Einen Hinkelsteinwurf weiter wartet Blarney Castle auf die Touristen.
Hauptattraktion ist der Blarney Stone. Den zu küssen, so verheißt es die
Legende, verhilft jedem zu unglaublicher Eloquenz. So sabbern also vorwiegend
Amerikaner und andere Leichtgläubige den ganzen Tag an den rund 40
Quadratzentimetern Blarneystein herum und fangen sich dabei zwar keine
Beredsamkeit, dafür wahrscheinlich aber jede Menge Tröpfcheninfektions-
krankheiten ein. Das Ganze geht zurück auf den Grafen Leicester, ja, das ist der
mit dem Square in London. Leicester, also der Typ, nicht der Platz, versuchte
einst, die Burg zu erobern, schaffte es nicht und verlor sich dann in immer neuen,
immer originelleren Ausreden. "Alles Blarney", rief Englands Liesel vom
Königsthron, damals noch die erste und nicht die heutige zweite, und so hatte
das Castle seinen Ruf weg.
Wehrlose Stufen im Cahir Castle (Caisleán na Cathrach)
Gleich nebenan: Das Swiss Cottage
Typisch Blarney wäre wahrscheinlich auch die Sache mit dem Scheck in der Post. Oder der
Spruch, den ich auf meiner Reise am häufigsten zu hören bekam, wenn ich mit den Landlords
meiner Unterkünfte über das traditionell schlechte Wetter ins Gespräch kam. Kein Problem, wurde
mir bedeutet, "it's supposed to clear up!" Wobei das jetzt Schriftenglisch war. Ausgesprochen
klingt das ganz anders "itsch schupposch a clirrupp" oder so ähnlich. Wie dieser seltsame Akzent
zustande kommt, ist in der Wissenschaft durchaus umstritten. Meine persönliche Theorie ist, dass
das auf die Hungersnot nach der Kartoffelfäule zurückgeht. Seitdem ist jeder Ire verpflichtet, zum
Zwecke der Ernährungssicherung mindestens zwei Kartoffeln als Wegzehrung im Mund mit sich zu
führen. Und so klingt es dann eben auch. Insgesamt kommt man nach wenigen Tagen in Irland
bereits zu dem Schluss, dass das Gälische gar keine eigene Sprache ist, sondern eigentlich nur
ganz harmloses Kartoffel-Englisch.
Blarney Castle (Caisleán na Blarnan) - hier sollte man das Küssen nicht auf die lange Bank schieben
Besonders komische Ausprägungen gewann dieser Akzent bei einer Besichtigung von Birr Castle.
Eigentlich ist das Schloss für Touristen gar nicht geöffnet, zumal es noch von seiner Lordschaft und ihrer
Ladyschaft bewohnt wird. Die sind um drei corners herum mit dem Windsors verwandt. Der Halbbruder
vom Lord war mal mit der Schwester von der Queen verheiratet oder so. Doch nun braucht es wohl
Kohle, um das Schloss zu erhalten und man öffnet es für die Bürgerlichen. Das grenzt zwar an
Prostitution, aber life is hard and the financial situation is supposed to clear up. Der Scheck ist in der
Post. Natürlich führte seine Lordschaft mich nicht selbst durch das Gemäuer, er beließ es bei einem
herzlichen Händedruck und übergab dann an seine reizende Angestellte. Die als erstes die Ahnengalerie
vorführte, hier sehen sie den ersten Earl, da den zweiten Earl, dort den achten Earl, und so weiter. Nur
beim dritten Earl, da kamen die Kartoffeln dem tiih-äitsch in die Quere, da hieß es: "Dis picture shows de
turd earl". Turd Earl, so, so, der zog abends immer mit dem Lord oft the Flies um die Häuser, habe ich
mir sagen lassen. Oft kamen die richtig shitfaced nach Hause, woraufhin ihre Ladyschaft reichlich pissed
war.
It's supposed to clear up!
(itsch schupposch a clirrupp)
Bunratty Castle
(Caisleán Bhun Raite) mit Rasen-Mäher
Nicht dass es anderswo besser wäre. In Bunratty zum Beispiel, einem weiteren Schloss feinerer Prägung, begegnen einem ganz besondere Wesen, die sogenannten Leuchterweibchen. Das sind so eine Art Wolpertinger mit einem
Schuss Mensch, also Frauenfiguren, aus denen nicht nur ein Meerjungfrauenschwanz wächst, sondern auch noch ein Hirschgeweih. Angeblich soll das Zeug aus Deutschland importiert worden sein. Ha, das würde ich an Stelle der
Iren auch mal behaupten, ist wahrscheinlich Blarney, wäre mir an deren Stelle auch peinlich, wenn meine Vorfahren sowas gebastelt hätten. Übrigens hatte der Kevinismus seinen Ursprung höchstwahrscheinlich in Irland. Hier ist der
Friseusensprössling sogar heilig. Auch zu den Bienenkorbhütten gibt es neue Erkenntnisse: Waren sie vielleicht ein IKEA-Bausatz für frühchristliche Steinigungen? Das Dolmen in Poulnabrone sieht im Vergleich dazu jedenfalls fast aus
wie ein Bierdeckelhaus. Aber wer wohl bei der Erschaffung der Welt die Klippen der Slieve League aus dem Ärmel geschüttelt haben mag? Vielleicht Slartibartfast, der sonst ja vor allem Fjorde macht?
Die Leuchterweibchen im Bunratty Castle - Frauen
haben Männern wohl schon immer heimgeleuchtet...
Birr Castle (Caisleán Biorra)
Die Fundamente der Klause des heiligen
Kevin (St. Caoimhín), Patron der Amseln
Solid as a rock: aus Stein
geschichtete Beehive Huts in Fahan (Fathain)
Beim Bau des Dolmen von Poulnabrone (Poll na Brón)
bevorzugte man offensichtlich etwas größere Steine
Slieve League Cliffs (Sliabh Liag)
Diese drängenden Fragen sollte man mal beleuchten!
Na gut, also weiter nach Castle Cool. Wobei, das ist so eine Sache, davor haben die Götter die Ortsdurchfahrt von Enniskillin gesetzt. Wo ein ausgeklügeltes System von Einbahnstraßen dafür sorgt, dass man auch wirklich jede Ecke
der Stadt kennen gelernt hat, ehe man wieder freigelassen wird. Kostenlose Ampelaufenthalte von nahezu unbegrenzter Dauer erlauben es, alle wesentlichen Details der Industriegebiete optisch aufzunehmen und zu verarbeiten. Man
hätte in der Zeit jedem der 11.000 Einwohner die Hand schütteln können. Aber es sollte sich ja lohnen, ich sage nur Castle Cool. Ziemlich uncool, das Ding war ebenfalls geschlossen. Im Mai ist nur Samstag und Sonntag geöffnet,
informierte die rosa-blond-gefärbte Rumänin an der Einfahrt, die immerhin das akzentfreiste English sprach, das mir auf der Insel bisher begegnet war.
Noch dazu hatte ich mir auf den Rumpelpfaden rings um das Castle in einem Schlagloch einen der Vorderreifen ruiniert. Am anderen Ende von Enniskillin hatte ich eine Reifenwerkstatt gesehen, da wollte ich ihn austauschen lassen.
Also noch eine grandiose Ortsdurchfahrt! Die Werkstatt hatte keine Zeit, empfahl aber eine andere Spezialwerkstatt am anderen Ende der Stadt. Ortsdurchfahrt, die Dritte, drei an einem Tag, da winken Guinessbucheintrag und
Ehrennadel der Stadt!
Wer bisher gedacht hatte, irischer Akzent könne das Englische ziemlich verzerren, der hat den Reifenmonteur von Enniskillin noch nicht erlebt. Vollkommen unverständlich. Der könnte auch Mongolisch reden. Aber effizient war er. In
zehn Minuten war der neue Reifen drauf und die Fahrt konnte weitergehen. In Richtung Lower Lough Earne, der Tusch genau am anderen Ende der Stadt lag. Nun gab es kein Halten mehr. Stadttraverse Nummer vier!!! Der
Bürgermeister rannte mir mit dem goldenen Buch der Stadt hinterher, ich sollte meine Pfoten in den Asphalt des Walk of Shame vor dem Hauptsitz des örtlichen Ampelherstellers abdrücken, Ehrenbürgerschaft in Platin, alles hätte ich
haben können.
Und als es dann auf tiefen Schlaglochpisten durch die Wälder um den Lower Lough Earne ging, dachte ich nur, bitte nicht noch eine Reifenpanne, bei der fünften Durchfahrt hätte wahrscheinlich die Queen am Straßenrand von
Enniskillin gestanden und mir die Thronfolge angeboten.
Gegen Derry oder Londonderry ist Enniskillin allerdings noch Gold. Vielleicht mal ein paar Worte zum Namen: Die Katholacken und die Evangelicken hauen sich ja regelmäßig die Schädel ein, ob das Derry-Ding irisch oder nordirisch
sei. Und machen das am Namen fest. Nur Derry meinen die einen, Londonderry die anderen. Wobei das völlig in die Ir(r)e geht. Eine solche Ansammlung aus dreckigen Vororten und verkommenen Industriegebieten hieße besser
Neapelderry oder Duisburgderry, von mir aus auch Bangladeschderry. Hi, my name is Stinky and I am from Güterslohderry, my hobbies are civil war and decaying industries.
Insgesamt muss man sagen, dass der Übergang von Irland nach Nordirland fast unbemerkt von statten ging, keine Demarkationslinie, keine Personenkontrollen, keine Zollstationen, man hätte sich noch immer bei den Südirren
gewähnt, wäre da nicht die deutlich wahrnehmbare Veränderung in der Zusammensetzung der Bevölkerung. Südirland kennt den hooliganesken Proleten fast gar nicht, für den die britische Inselgruppe ansonsten so wunderbar berühmt
ist. Kaum ist man aber vom Süden in den Norden eingefahren, finden sich an den Ränder der Straßen die ersten Habitate dieses parasitären Lebewesens, Tattooparlours, Sonnenstudios und Kampfhundfarmen.
Am dritten Samstag im Mai haben die Kameraden dann Großkampftag, die Vauxhall twohundred. Vauxhall, muss man wissen, heißen auf den Inseln die Opel. Die benennen also eine Rennsportveranstaltung nach Opel. Contradiction
in terms, würde mein Englischlehrer lächelnd gesagt haben. Wenn ich hinter so einem Opel Arschtra, Opel Insignifica oder wie diese automobilen Auspuffrohrkrepierer alle heißen, herfahre, frage ich mich immer, ob der zweite Gang
klemmt, oder warum die nicht vom Fleck kommen. Jetzt wollen die also damit ein Rennen fahren. Aha. Warum nicht gleich mit Bollerwagen. An sich hätte man auch fragen können, ob die denn Außenborder haben, an dem Tag
regnete es nämlich die sprichwörtlichen Katzen und Hunde. In dem Fall wären wohl Kampfhunde angemessen gewesen.
Nordirland:
Wie fanden Sie Florence Court, das große Schloß im Süden von Nordirland? Nun, eigentlich mehr zufällig, denn Ausschilderung kann der Nordirre
auch nicht besser als der Südirre! Außerdem war es geschlossen, Es war ja schließlich Freitag. Und freitags hat das Ding zu. Jedenfalls im
Frühling. Wahrscheinlich einfach nur, um den Südirren zu zeigen, dass der Nordirre noch kürzere Öffnungszeiten kann. Wobei er sich doch ein
wenig schämt, der Nordirre. Denn die Rezeption ist zugänglich, dort steht auch ein Schild, sie werde gleich wieder besetzt, inzwischen könne man
im Giftshop nachfragen. Der allerdings auch geschlossen war. Na gut, es war 11 Uhr und an der Rezeption stand, dass um 11:15 Uhr die nächste
Führung stattfinden werde, das wollte ich noch abwarten. Doch schon nach wenigen Minuten schlurfte eine Küchenangestellte durchs Bild und
verkündete, es sei geschlossen. Also eigentlich auch wieder nicht, denn man habe Dreharbeiten für einen Film ins Haus, für die sei geöffnet. Aber
für das gemeine Volk eben nicht, also raus! Dort könne ich ja die Gärten anschauen, die seien auch schön. Nur halt im Mai noch nicht sonderlich
bunt. Ein paar Rhododendrohungen von beginnender Blüte gab es, ansonsten nur die 80 Grüntöne, die man dem Land so nachsagt.
Cooler Typ & Castle Cool
Florence Court & Willi Igel (feat. Mae Drescher)
Titanen unter sich
Nichtsdestotrotz hat auch der von den Briten belagerte Teil der
Insel einige reizvolle Anblicke zu bieten. Auch ganz nett, aber
im Südteil ist es definitiv schöner und relativ
niederschlagsärmer! Also nichts wie weg hier, egal wie! Ich
musste nur noch schnell meine Fähre taufen.
Allerdings hätte ich vielleicht doch keinen Eisweinschampus
nehmen sollen - gut dass Igel schwimmen können! Aber jetzt
geht's hier im Süden erst noch mal richtig rund!
Erklimmen der Klippen am Ring of Kerry (Mórchuaird Chiarraí)
Giant's Causeway (Clochán an Aifir or Clochán na bhFomhórach) - it wosch schupposch to clirrupp!
Dunluce Castle (Dún Libhse)
The Titanic Quarter Building in Belfast
Dunbeg Fort (An Dún Beag)
Grianán von Aileach (Grianán Ailigh)
Das Leacanabuaile Fort (Leaca na Buaile)
Knowth (Cnoghbha), Teil der
Brú na Bóinne Megalithanlage
Jetzt muss der Runde ins Eckige!
Teil dieser Megalithanlage und nur eine kurze
Holperfahrt entfernt ist Newgrange (Sí an Bhrú).
Die überirdischen Grabanlagen und Ruinen
haben es natürlich auch in sich. Glendalough war
übrigens der Schaffensort des bereits erwähnten
Heiligen Kevin, Namenspate unzähliger
Prekariatssprößlinge und Schutzpatron der
Amseln - oder hat da jemand "Damsels in
Distress" falsch übersetzt, die Kevin eifrig bekehrt
hat? Ach Quatsch, ein Schelm, wer Böses dabei
denkt - der auffällig hoch in den Himmel ragende,
phallusähnliche Rundturm ist sicherlich nur ein
Zufall (vgl: Rundturm von Clonmacnoise).
Newgrange (Sí an Bhrú)
Hochkreuz in Monasterboice
(Mainistir Bhuithe)
Abtei in Corcomroe (Corco Modhruadh)
Die Friary von Ross Errilly ( Mainistir an Rois)
Mein persönlicher Referent und Hobbymusiker Dr. cult. disc. pol. Stachel hat sich beim Aufenthalt in Irland wie üblich völlig
daneben benommen und tingelte mit diversen lokalen "Forschungsobjekten" mal wieder musizierend über die Dörfer. Kein offener
Pub wurde dabei ausgelassen. Den peinlichen Vorfall mit dem Lama damals in Peru, (dort war er ja als Panflötenspieler
unterwegs), konnte ich ja noch vertuschen, aber diesmal kamen gleich mehrere Schafe zu Schaden. Also mussten wir den
erbosten Schäfer Eoghan Beerfield, der leider zufällig von einem Fenster aus die Übergriffe auf seine Herde beobachtete, mit
sämtlichen Einnahmen der "Irish Pub Rovers" ruhig stellen. Ein Herdenmitglied kam ungeschoren davon, Beerfield erzählte sie
hätte gekämpft wie eine Löwin. Imponierend!
Also habe ich sie kurzerhand adoptiert und mit nach Hause genommen. Lea ist in Therapie und mäht gerade unseren Rasen. Sie
versteht sich hervorragend mit meiner Gattin Trudi, die ja manchmal etwas ziegig sein kann...
Stachel träumt schon vom Didgeridoospielen mit den Māori auf der bald anstehenden Reise nach Australien. Aber ich habe ihn
gewarnt: Finger weg von den Känguruhs,sonst ramme ich ihm das Ding in sämtliche Körperöffnungen!
Die "Irish Pub Rovers" in Action
Saufkumpane der übelsten Sorte: Leprechaun Kevin-Patrick
Fitzpatrick und Abigail O'Malley aus der Happygeil Alley.
Der Rundturm von
Glendalough (Gleann Dá Loch)
Willifont Abbey (vorm. Mellifont
Abbey/An Mhainistir Mhór)
Der Rundturm von
Clonmacnoise (Cluain Mhic Nóis)
Der sichtlich empörte Eoghan Beerfield
beim Schildern der Übergriffe
Die sichtlich traumatisierten,
vor Angst wie gelähmten Schafe
Die sichtlich zufriedene Lea
mähend auf dem Rasen
Is there still Whiskey in the jar at the Temple Bar?
Da kann man als Festlandseuropäer nur dankbar sein,
drei Kreuze schlagen
und bangen
:
Denn ohne Moos ist dort nix los!
Die prekäre Situation ist allgegenwärtig:
Viele verarmte Iren fristen sogar schon
ein Leben am Rand des Existenzminimums
in äußerst primitiven,
...und 2,3,1, war Willarney Castle meins!
Der (noch) reiche Adel hat aber vorgesorgt
und seine Schäfchen - soweit in diesem
Klima möglich - ins Trockene gebracht.
verwahrlosten,
zugigen Ruinen.
In Limerick gibt es zwar noch einige
vertragliche Ungereimtheiten...
...aber was Trim Castle angeht habe ich
schon einen fetten Gewinn gemacht!
Und heute gehört mir Irland...