Mire se vini - dobro nam doschli Willi Igel im Kosovo
Abstecher auf den Balkan, Besuch im Kosovo. Eine eigenartige Landschaft mit einem seltsamen Völkchen von fröhlichen Einwohnern. Der kosovarische Serbe liebt es, den kosovarischen Albaner zu erschießen (Schwarzeneggerdoktrin: Wenn es blutet, können wir es töten), während umgekehrt der kosovarische Albaner den Serben lieber steinigen würde. Aus diesen für den ausländischen Gast fast marginal erscheinenden Mentalitätsunterschieden resultieren heftige Spannungen zwischen den Ethnien. Ja gut, sicher, dass der kosovarische Albaner lächerliche weiße Gummihüte zu tragen pflegt, die den Kopf zu einem calimeroartigen (die Älteren werden sich erinnern) Ei werden lassen, wird seinem Ansehen beim kosovarischen Serben kaum zuträglich gewesen sein. Ebensowenig übrigens wie der ausgeprägte Körpergeruch vieler kosovarischer Albaner. Die Religion des Kosovoalbaners scheint zudem die Benutzung von Deodorants zu verbieten, so dass sich ganz automatisch um den Kosovoalbaner herum ein "Sicherheitsstreifen" bildet, in den einzudringen nur politische Gegner mit Gasmasken wagen würden. Insofern leistet der Körpergeruch offenbar sogar einen Beispiel zur Verringerung tätlicher Konflikte im täglichen Leben. Fast ebenso wichtig, das Engagement der UN-Verwaltung, die mit einem Hinweisschild vor ihrer Hauptverwaltung unterstreicht: "No long-barrelled guns inside this building“. Wer sich also einen Mitarbeiter der Vereinten Nation schießen will, erledige diesen tunlichst mit der guten alten kurzläufigen Handfeuerwaffe oder wenigstens mit einer abgesägten Schrotflinte. Im Kosovo Urlaub zu machen, heißt Luxus zu tanken. Die Hauptstadt Prishtina etwa verfügt mit ihrem Grand Hotel über ein ausgewachsenes Fünf-Sterne-Etablissement. Könnte man denken. Bis man darauf kommt, dass die Sterne auf dem Dach des dreizehnstöckigen Gebäudes (das übrigens der UCK gehören soll) nur für diverse Fußnoten stehen und unten am Erdgeschoss ein Hinweisschild angebracht ist, welches erklärt: Der erste Stern steht für das Loch im Fußboden Ihres Zimmers, durch welches man nach Vorbild von Loriots "Wir bauen ein Atomkraftwerk" zu den Meyers im Stockwerk drunter schauen kann. Der zweite Stern dafür, dass die Minibar nicht mit Kaltgetränken, sondern mit leeren CD-Hüllen vollgestopft ist - eine kleine Anspielung darauf, dass es überall im Kosovo CD-Schwarzpressungen für zwei Euro zu kaufen gibt. Der dritte Stern steht für das lose Brett, welches vor das Loch in der Wand zum Nebenzimmer gelegt wurde. Der vierte Stern symbolisiert die durchgebrannten Glühbirnen auf allen Zimmern. Man könnte ja den hauseigenen Elektriker kommen lassen, aber da wird wieder das Deo-Problem akut, insofern rät die Direktion stark ab. Bleibt der fünfte Stern, der natürlich auf eine stark wachsende Kakerlakenpopulation hinweist. Nichts wie weg, nur leider ist der Flughafen Prishtina an vierzig bis sechzig Tage im Jahr wegen Nebels geschlossen. Nur böse Zungen würden behaupten wollen, dass das auf die, je nach Windrichtung, von Prishtina zum Rollfeld herüberziehenden und wegen ihrer hohen Intensität buchstäblich sichtbar gewordenen Körperausdünstungen der Kosovaren zurückzuführen wäre. Fabrikabgase sind es allerdings auch nicht, denn in Kosovo steht sowieso kein Fabrikstein mehr auf dem anderen, alle Räder stehen still, wenn der böse Serb es will. Autoabgase vielleicht, schließlich ist trotz darniederliegender Industrie kein Kosovare so arm, dass er nicht noch mit irgendeinem alten Auto herumfahren und das graumsame, an Kosovos Tankstellen erhältliche Benzinderivat in die Landschaft pusten würde (Auspuff heißt auf albanisch nicht umsonst "Aus-puh"). Ansonsten ist der Kosovoalbaner jedoch vorbildlich, was den Straßenverkehr angeht: Bis zum Kosovokrieg durften in der albanischen Clanwirtschaft die Frauen keinen Führerschein machen. Jetzt werden von der UN wegen Überlastung der Straßen überhaupt keine Führerscheine mehr ausgegeben, so dass die kosovarischen Frauen dauerhaft vom nichtruhenden Straßenverkehr ferngehalten werden (eine alte Forderung des Bundesamtes für Lästerei und Öffentliche Demanzipation BLÖD nachzulesen schon seinerzeit bei www.fettig.de).
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"Nicht dieses Rechts! Das Andere!"
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So Frau Müller, es fängt leicht an zu regnen. Fahren Sie bitte ab sofort so, als hätte man Ihnen ins Gehirn geschissen und vergessen umzurühren.
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