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Welkom Willi Igel in den Niederlanden
Nachdem inzwischen die eine Hälfte der Holländer auf der Bank von Bayern München sitzt und die andere Hälfte im Stau auf deutschen Autobahnen steht, kann man diesem Gesindel offenbar nur noch entgehen, indem man selbst ins menschenleere Holland reist. Zumal man dort angeblich ganz gut einkaufen kann. Ich habe jedenfalls immer wieder von Freunden gehört, die mit vielen großen Tüten aus den Niederlanden zurückgekommen sein wollen. Vor allem Kaffee wird an allen Ecken und Enden verkauft, in den sogenannten Coffee Shops. Als problematisch erweist sich hingegen die Frage der Unterkunft. Hier wird deutlich, warum der gemeine Holländer im Wohnwagen zu nächtigen beliebt. Denn die Hotelpreise "fliegen über den Markt", um mal eine liebgewonnene asteriginische Formulierung wiederzubeleben. Als Mann von Welt steige ich mit Grandezza im Hotel Pulitzer ab. Das nimmt nur 55 Euro die Nacht. Allerdings nicht für das Zimmer, sondern allein schon für den Autostellplatz. Da bekommt der Begriff Pulitzer-Preis eine völlig neue Bedeutung! Das Hotel Pulitzer kann man überhaupt nur wärmstens empfehlen. Als Haus der "Luxury Collection" verfügt es über modernsten Komfort. Zum Beispiel werden die Fahrzeuge der Gäste nicht einfach in irgendeine Garage gefahren, nein, sie werden per Luxusaufzug in eine fünfzehn Meter unter dem Grachtenspiegel liegende Anlage verbracht. Was insbesondere dann interessant wird, wenn der Aufzug beim check-out streikt und man den Wagen nicht wiederbekommt. Eine Stunde zu warten, kann ja ganz nett sein, die zweite Stunde ist es schon weniger, die dritte und die vierte Stunde ohne meinen Dienstwagen, den ich für diese rein private Fahrt natürlich selbst ge- und versteuert habe, waren dann aber doch eher öde.
Weiter nach Norwegen
Na ja, man kann sich die Zeit ja inzwischen am Achterbugswal vertreiben. Auch dort fahren viele Touristen zum Einkaufen hin. Im Angebot sind offenbar vor allem Dienstleistungen, offeriert von zahlreichen Damen, die - sicherlich der sommerlichen Hitze geschuldet - sehr leicht bekleidet in den Fenstern auf beiden Seiten der Gracht zum Geschäftsabschluss einladen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob man hier von window-shopping, window-dressing oder window-undressing sprechen sollte. Humorlos sind sie jedenfalls, die Niederländer. Als ich auf das Angebot "Massage, for 50 Euro?" mit einem fröhlichen "Klar, mache ich, ich kann das Geld gut gebrauchen!" antwortete, hätte ich fast eine Gracht Prügel bekommen. Vielleicht ist Global Warming und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels doch keine so schlechte Sache? Irgendwann wären wir die Oranjer und ihre Treibhaustomaten quitt. Obwohl die ja alles tun, um wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. So wurde beispielsweise eine neue Trendsportart kreiert: Smarts versenken. Immer öfter werden in letzter Zeit des Nachts Smarts und andere Kleinwagen einfach in die Grachten geworfen. Das schafft man mit vier kräftigen Herren auch dann noch, wenn diese bereits ein Fässchen Genever intus und ein paar Tüten hinter sich haben. Im Idealfall fühlen sich die Kiffer dann nicht nur wie Jesus, sondern können auch tatsächlich noch über das Wasser laufen.
Fotostrecke Niederlande
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Damals noch sehr malerisch: ein typisch holländischer Wohnwagen aus der ersten Baureihe
Hotel Pulitzer: Hier wird "service" klein geschrieben
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Rustikale "Houden Bedden" im Open-Air Hotel Klompen garni-x am Maastrichter Marktplatz
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Willi Igel auf Einkaufstour
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Das Rotlichtviertel: Hier wird "Service" nicht angeschrieben - wie kleinlich!"
Erinnert mich irgendwie an die 124-er Baureihe von Benz in Albanien. Da waren die 124er besonders beliebt, wohl auch, weil es das letzte Modell ohne Wegfahrsperre war. Hatte ich mal drüber berichtet. Die Albaner werfen die Karkassen ihrer ausgedienten Benze nach dem Ausschlachten einfach in die ausgetrockneten Flussbetten ihrer porösen Karstgebirge damit man den Fluss auch dann noch gefahrlos queren kann, wenn er doch mal wieder Wasser führen sollte. Während unseres letzten Abstechers nach Holland entdeckten meine Frau Trudi und ich Trudi als Alternative zum Hotel Pulitzer eine günstigere, aber wenig komfortable Übernachtungsmöglichkeit: Das 1/4 Stern Open-Air-Hotel Klompen garni-x am Maastrichter Marktplatz. Nach einer durchwachten Nacht wendeten wir uns den kulinarischen und kulturellen Highlights der Niederlande zu: Kartoffeln, Wahn- und Wohnvorstellungen morbider Maler.
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Willi Igel und die Kartoffelesser (was blieb ihnen übrig, die holländischen Tomaten sind ungenießbar)
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Zwei Schlitzohren unter sich: Willi Igel und Vincent
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In schlechtem Zustand: Das holländische Straßennetz (zahlreiche Strecken sind fast ganzjährig überflutet)
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Amsterdam ist ein wahres Paradies - besonders für vergrachte Existenzen.
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Denn draußen gibt's nur Tütchen (in der Regel wird man nicht bedrogen)
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Was soll das denn? kein Alkohol im Angebot? Wie dröge!
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Dann muss man sich eben not-gedrungen und zwangs-läufig anderweitig die Zeit vertreiben.
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The stage is ours!
das kommt ihm nicht in die Tüte!
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