Welcome Willi Igel in den USA (Teil I)
Dass Amerika Scheiße ist, weiß der geneigte Leser. Liegt ja auch auf der Hand. Ein Land muss einfach Scheiße sein, wenn unter seinen wichtigsten Exportartikeln die Angriffskriege noch die harmlosesten sind, als Bourgeois gehobener Lebensart empfinde ich nämlich Fastfood und pseudophilosophische Filme des kleinwüchsigen rothaarigen New Yorker Pädophilen als wesentlich belastender als ein paar tausend tote religiöse Fanatiker bei der Wehrsportübung im Irak. Wobei ich, wenn ich religiöse Fanatiker sage, dies ausdrücklich nicht auf eine der beiden Kriegsparteien beschränkt wissen will. Diese Kolumne ist sich aber nicht zu schade, man kann es nicht oft genug wiederholen, im Interesse ihres Auklärungsauftrages und zur vollständigeren Information der Kundschaft auch dorthin zu gehen, wo es richtig wehtut. Bzw. wo es Scheiße ist. Wie zum Beispiel in besagten Vereinigten Staaten von Amerika. Lesen Sie hier in einem mehrteiligen Exklusivabdruck mein USA-Tagebuch! Part 1: The Igel has landed Schon vor Eintreffen in den USA finde ich zwei meiner Lieblingsvorurteile über den Amerikaner bestätigt. Er hat ein kindlich-naives Gemüt und ist ausgesprochen unprofessionell. Wie sonst wäre es zu erklären, dass jeder Nichtamerikaner vor der Einreise zunächst ein Formular ausfüllen muss, auf dem unter anderem danach gefragt wird, ob man die Absicht habe, einen Terroranschlag gegen Einrichtungen der Vereinigten Staaten auszuüben. Und dann muss man ankreuzen: "ja" oder "nein". Naiv ist daran, dass der Amerikaner offensichtlich tatsächlich erwartet, dass die Kundschaft vom Stamme Bin Laden direkt ein Kreuzchen bei "ja" macht. Die trainieren zwar monatelang, wie man Flugzeuge in Hochhäusern parkt und haben ihre bisherigen Attentate minutiös durchgeplant, aber wenn natürlich vorher einer gefragt hätte, hätten die Jungs sicher sofort zugegeben, "ja gut sicher, so ein paar ganz kleine Anschläge, so an die vier, fünf Kilotote, das hatten wir uns als krönenden Abschluss unseres Besuchs im Land der ungläubigen Horden dann doch vorgenommen..."
Diese Naivität der amerikanischen Behörden mag ja noch entschuldbar sein, schlimmer noch ist die bewiesene Unprofessionalität. Wie jeder weiß, der schon einmal mit professionellen Umfragen in Berührung gekommen ist, werden die Ergebnisse verfälscht, wenn man den Befragten neben der klaren ja/nein-Alternative nicht auch noch eine Option wie "vielleicht", "noch unentschieden" oder "weiß nicht" einräumt. "Na gut", dachte ich, "da kann er noch etwas lernen, der Amerikaner!" Und habe prompt mal neben die beiden Kästchen ein "noch unschlüssig" notiert. Was dann dazu führte, dass ich sehr schnell ein drittes Vorurteil über den Amerikaner als solchen bestätigt erhielt: Er ist humorlos! Später erläuterte mir mein Rechtsbeistand dann, dass eine ernsthafte Beantwortung der Fragen auf dem Kärtchen, wo neben meinen Ambitionen als Hobbyterrorist auch nach etwaigen Vorstrafen wegen Prostitution oder Drogenbesitzes gefragt war, gar nicht erwartet werde. Vielmehr baue man sogar darauf, dass potenzielle Kriminelle falsche Angaben machten. Weil man sie dann anschließend noch härter bestrafen könne. Ich stelle mir das gerade vor, wie der Richter dann das Urteil verkündet: "Willi Igel, ich verurteile Sie zu achthundert Jahren Gefängnis wegen eines Terroranschlages auf die Konzernzentrale von McDonalds sowie zu einer Geldstrafe von 25 Dollar wegen vorsätzlicher uneidlicher Falschaussage im Einreiseverfahren!" Erste Lektion daher: Bei der Einreise brav angeben, ob man schon einmal eine Entziehungskur wegen Alkoholismus mitgemacht hat, ob man schon einmal wegen Wahlfälschungen verfolgt worden ist und ob man sich um den Wehrdienst gedrückt hat, nicht wahr, George Dabbeljuh? Außerdem sollten zur Sicherheit und zur Vermeidung von Geldstrafen auch Hobbys wie Fingernägelkauen, Rülpsen, Furzen und Bierdeckelsammeln unaufgefordert genannt werden, man weiß ja nie, was in den einzelnen Bundesstaaten alles verboten ist. In Missouri steht beispielsweise bis heute Geldstrafe auf Oralverkehr. Dazu aber mehr im nächsten Kapitel.
Amerikanische Theorien: 1. Darwin hatte Unrecht 2. Schon bei den alten Römern gab es Undercover Agents
The Igel has landed - und zwar im Knast: Willi Igel auf Alcatraz
USA_Alcatraz.jpg USA_Washington_Grand_Station_Schild.jpg
Womit man sich in Chinle traditionell so brüstet.
USA_Travelling_Tabernacle.jpg
Oh Lord, won't you sent me a truck and a tent my friends all want money, I must make amends.
Moses - mit abnehmbaren Gebotstafeln und Hirtenstab
USA_Moses_Actionfigure.jpg
Weiter zum zweiten Teil
fr_michelinwilli.JPG USA_Statue_of_Liberty.jpg
Statue of Libert-i-gel
Noch etwas, was ich gleich am ersten Tag lernte, der Amerikaner hat das Bedürfnis sich stets und jedem vorzustellen. Kommt man in ein Lokal, hört man als erstes von der Kellnerin: "Hi, my name is Nancy and I am your personal waitress. How are you tonight?" Sehr schön! Auch im Nationalpark geht es ähnlich zu: "Hi, my name is Farty and I am your personal ranger. How are you today?" Ich frage mich nur, ob das wirklich überall so zugeht. "Hi, my name is Slutty and I am your personal hooker. How are you tonight?" Oder gar bei der Hinrichtung auf den guten alten heißen Stühlen in Texas: "Hi my name is Hank and I am your personal executioner. How are you today?" Part 2: National Breastfeeding Week Wieder so ein Vorurteil: Prüde soll er sein, der Amerikaner. Und wieder stimmt es. Weitgehend. Zum Beispiel in der Union Station in Washington. Wo sich jahrzehntelang niemand daran gestört hat, dass die pseudorömischen Soldatenstatuen an den Tragsäulen in bester Tradition der Antike ihre Geschlechtsteile in die Bahnhofsluft ragen ließen. Bis dann die Bürgerinitiative für einen anständigeren Bahnhof auf den Plan trat und durchsetzte, dass die Penisse sorgsam hinter nachträglich vor die Statuen gestellten Schilden verborgen wurden. Und zur Sicherheit wurde dieser Erfolg dann auch noch auf mehreren Gedenktafeln für die Nachwelt dokumentiert. Wenn schon prüde, dann aber mit Volldampf voraus und auch noch damit angeben. In diese reichlich verklemmte Richtung geht auch die mangelnde Toleranz für die Hobbys des Michael Jackson und seiner Gesinnungsgenossen. So bestehen die ausführlichsten Abendnachrichten, immerhin eine Sendung von nahezu fünf Minuten Dauer, im wesentlichen aus drei thematischen Blöcken: Baseball, Football und Sexskandale von Prominenten. Also praktisch nur Sportnachrichten. Nun wollen wir das seltsame Bedürfnis, sein Geschlechtsteil in den regelmäßig nicht einmal ausreichend geräumigen Körperöffnungen von Minderjährigen zu deponieren, hier natürlich keineswegs verharmlosen. Aber ist die von den amerikanischen Medien über den ganzen August hinweg heiß diskutierte Frage, ob der halbprominente Nachrichtensprecher X nun tatsächlich seine Hand zur Brust der Kellnerin Y geführt hat, oder ob die Kellnerin Y vielleicht nur eine ungeschickte Bewegung gemacht und dabei die Hand mit ihrer Brust gerammt hat, wirklich etwas qualitativ anderes als die schon ach so oft diskutierte und irgendwie nicht so wahnsinnig relevante Frage, ob beim Fußball die Hand des Spielers zum Ball oder der Ball zur Hand des Spielers gegangen ist? Und wie kann man sich über Wochen so in das Thema hineinsteigern? Zumal dieselbe Nation gleichzeitig eine Handvoll Kriege zu führen beliebt und sich ja auch mal mit der Problematik beschäftigen könnte, was man am besten mit der Weltherrschaft anfängt, wo man sie nun schon einmal am Hacken hat.
Zum Glück geht es nicht überall so prüde zu. Und wenn er dann mal die sexuelle Offensive geht, der Amerikaner, dann sollte man machen, dass man rechtzeitig auf die Bäume kommt. In Nevada zum Beispiel sind Bordelle nicht nur legal, sie werden auch ausgeschildert wie Sehenswürdigkeiten und gehören zum Straßenbild wie Bäckereien einst bei uns, bevor Kamps erfunden wurde. Alles ganz legal, ganz normal, und nächstens wird der monatliche Puffbesuch wahrscheinlich Pflicht, oder zumindest Teil des Heimatkundeunterrichts in der Sekundarstufe 2. Und die Puffs präsentieren ihre Angestellten (darf man überhaupt von Ange"stellten" sprechen, wenn diese ihre Tätigkeit fast ausschließlich liegend ausüben?) auch ganz stolz im Fernsehen. In Ausübung des Berufs, in Berufskleidung und mit Vollzoom auf das, was bei den römischen Kriegern vom Washingtoner Bahnhof noch hinter den Schilden versteckt werden musste. Und dann wird unter dem Deckmantel der sachlichen Reportage gezeigt wie der Vater seinen Sohn zum ersten Mal in den Puff mitbringt, wie eine Frau es zum ersten Mal lesbisch treibt, wie eine andere Frau mit ihrem Mann gemeinsam ins Bordell kommt, weil sie diesem einen Dreier mit Nutte zu Weihnachten geschenkt hatte. Und plötzlich ist man geistig kaum noch in den USA sondern wieder im deutschen Langweilerfernsehen von RTL II, Vox und Co. und ist es fast wie bei Wa(h)re Liebe, nur dass die Kamera nicht immer wegschwenkt, wenn Geschlechtsverkehr ins Bild zu geraten droht. Die gleichen seichten Geschichtchen, die gleichen Versuche dem Spanner und potenziellen Puffgänger daheim zu vermitteln, dass die käufliche Liebe eigentlich längst Kultcharakter hat und zu jeder gesunden Sexualität dazu gehört. Aber es kam noch besser, der Zuschauer durfte per Glotze auch an einem der in Amerika so beliebten Mitarbeiter- Meetings teilhaben. Die es offenbar sogar in den Bordellen gibt. Höhepunkt der Besprechung: Air-Force-Amy, die früher wirklich einmal für die Air Force gearbeitet hat und die wir schon als Hauptdarstellerin der eben erwähnten Episoden kannten, wurde zum "Hooker of the Year" ernannt! Und hat sich riesig gefreut! Nachdem es sie zuvor wahrscheinlich nur bis zur "Nutte des Monats" gebracht hatte. Zumal der Ehrentitel (oder schreibt man Tittel in diesem Fall mit Doppel- Teh) mit einer Gratifikation von 5.000 Dollar verbunden war. Außerdem qualifiziert sie sich nun sicherlich für eine neue "Position" und wird sie künftig eine noch herausgehobenere ?Stellung? in ihrem Unternehmen einnehmen. Zur vertieften Lektüre empfehle ich übrigens www.airforceamy.com. Wendet man allerdings die im Falle Janet Jackson bei der Superbowl entwickelte Gebührenordnung für öffentliche Unmoral auf die Sendung mit Air Force-Amy an, dann wird es für HBO richtig teuer. Damals kostete eine halbe Sekunde entblößte Titte den Sender eine halbe Million Dollar Strafe. Ich rechne mal: Pro Titte pro halbe Sekunde 500.000 Dollar. Macht 2 Mio. Dollar pro Brüstepaar pro Sekunde. Da Air-Force-Amy mindestens 20 Minuten lang nackt zu sehen war, kommen da schon einmal runde 2,4 Mrd. Dollar zusammen. Vielleicht sogar noch mehr, da Amys Brüste dank großzügigen Silikoneinsatzes sicher deutlich größer waren als die der Kollegin Jackson. Das dürfte einen Zuschlag kosten. Dafür waren sie auch etwas formschöner, vielleicht gibt das einen Abschlag, so dass wir am Ende wieder bei den 2,4 Mrd. Dollar landen. Was die mindestens 10 Minuten Vagina und die mindestens 5 Minuten Brüste und Vagina und Geschlechtsverkehr dann wohl noch zusätzlich kosten? HBO wird wahrscheinlich Konkurs anmelden müssen. Wie soll ein Land das aushalten: Im einen Staat wird Nacktheit noch nicht einmal als Ausdrucksmittel der Kunst geduldet, im anderen Staat gibt es angezogene Darsteller fast nur noch im Pay TV. Im Fragenkatalog bei der Einreise wird eine Vergangenheit als Prostituierte noch einer Drogenhändlerkarriere und terroristischen Neigungen gleichgestellt, während in Nevada der Job als Nutte bereits als Vorbild für potenzielle Ich-AGs propagiert wird. Vielleicht gibt man dort die intolerante Haltung gegenüber Terroristen ja auch bald auf? Eine vermittelnde Lösung bietet Arizona an. Nacktheit ja, aber nur zur Nachwuchsaufzucht. Soll heißen, die Nutz-Titte darf gezeigt werden, nicht aber die Lust-Titte oder wie soll ich diesen Hinweis verstehen:
USA_Chinle_Breastfeeding_1.jpg USA_Chinle_Breastfeeding_2.jpg
Was es mit der Tradition aber auf sich hat, bedürfte dann doch noch vertiefter Erläuterung. Ebenso wie die Frage, wer da eigentlich alles gestillt wird. Wird der Arizonaer etwa bis ins hohe Alter mit Muttermilch ernährt? Verweigert er andere Nahrung? Was ich angesichts der schlechten amerikanischen Küche ja durchaus verstehen könnte. Oder ist es seine einzige Chance, außerhalb Nevadas mal eine weibliche Brust zu sehen zu bekommen? Zweite Lektion: Wer in den USA Sex will, muss nach Nevada, in die Illegalität oder Spaß an Muttermilch-Spielen haben. Part 3: Im heiligen Land Der Amerikaner als solcher ist faul. Stinkfaul. Deswegen hat er schon in den fünfziger Jahren die Tradition des "drive through" bzw. "drive in" erfunden. Was letztlich nichts anderes bedeutet, als dass man zur Bank, ins Kino, ins Restaurant - und wer weiß wohin noch - nicht geht, sondern fährt, und vor Ort noch nicht einmal den Arsch aus dem Autositz wuchten muss, der sich auf diese Weise nach und nach der Gesäßform optimal anpassen kann. Es soll Amerikaner geben, die ihre Autositze bereits seit Jahren nicht mehr verlassen haben und bei denen die Beinmuskulatur bereits vollständig verkümmert ist. Besonders angenehm ist diese Kultur beim "drive-in-Restaurant". Weil dort der ohnehin unbefriedigende Geschmack amerikanischen fast foods wenigstens vom zarten Abgasaroma übertüncht wird, dass aus dem Auspuff des nebenan stehenden Wagens zu einem herüberweht.
Denn das ist für den Amerikaner Ehrensache, der Motor läuft selbstverständlich weiter, während man isst. Dass Volvo unlängst seine US- Modelle umstellen und die Sitze verbreitern musste, mag eine Folge dieser Bewegungsarmut sein. Obwohl die USA das Land der religiösen Fanatiker sind, musste sich selbst die Kirche schon diesem drive-through-Lebensgefühl anpassen, um ihre Kundschaft bei der Stange zu halten. In Arizona wird die Gemeinde - aus dem travelling tabernacle bedient - zum Schalter fahren, sich vom Sektenführer seiner Wahl (Baptisten, Lutheraner, Methodisten, Katholen "Hi my name is reverend Charlatan, I am your personal father, how are you today?") eine Hostie verabreichen lassen, gut kauen, und schon kann es weiter gehen. Gegen Aufpreis gibt es noch einen Segen dazu. Auch an die lieben Kleinen ist gedacht. Da gibt es das Kindermenü McHostie: Oblate, Segen und eine lustige Actionfigur für nur 6 Dollar.
Part 4: America West Der Westen der USA galt über viele Jahrzehnte als das Land der Abenteuer. Er musste "erobert" werden. Nicht im Kampf gegen die Vormieter, das waren ja nur die Indianer, die konnte man ebenso unproblematisch abknallen wie die Büffel. Es galt vielmehr, alle möglichen Gefahren zu überleben, die die lange und weite Reise als solche mit sich brachte. Moderne Transportmittel standen nicht zur Verfügung und einen ADAC gab es ebenfalls nicht. So drohte jederzeit der Tod durch Achsbruch, Verhungern, Verdursten und die wenigsten kamen am Ziel ihrer Reise an. Um an diese Gründertage der Vereinigten Staaten zu erinnern und auch heute noch echte Abenteuer mit Gefahr für Leib und Leben bieten zu können, haben die Amerikaner die Airline "America West" gegründet. Ich bewundere die Frechheit und zugleich den Mut mit dem diese Airline ihre Kunden verarscht. Und das sogar in einem Land, wo Schusswaffen noch vor Erreichen der Volljährigkeit nahezu kostenlos an die Bevölkerung verteilt werden. Für ihre Bemühungen um die Förderung der Realsatire im Bereich des Personflugverkehrs verleihe ich America West hiermit den offiziellen Titel der weltweit ersten "Satire-Airline".
Monument Willi - von America West direkt angeflogen
USA_Monument_valley.jpg
Zudem möchte ich auch andere Airlines auffordern, das Reisen wieder spannender zu machen und dem leuchtenden Beispiel von America West zu folgen. Allen Fluggesellschaften, die sich ebenfalls als Satire-Airlines qualifizieren wollen, möchte ich den folgenden Empfehlungskatalog ans Herz legen. Ich habe ihn auf der Basis der Erlebnisse erstellt, die mir beim Versuch widerfuhren, mit America West von A wie Arizona nach B wie Buffalo zu fliegen.
  • Nenne nie die tatsächliche Abflugzeit. Nenne stets eine Abflugzeit, von der Du weißt, dass Du sie nicht einhalten wirst.
  • Treibe die von Anschlussflügen ankommenden, auf Deine Maschine gebuchten Passagiere trotzdem noch dazu an, "pünktlich" am Flugsteig zu erscheinen.
  • Tu dies nach Möglichkeit mit kaum verständlichen, in sich widersprüchlichen Lautsprecherdurchsagen.
  • Beharre auch dann noch darauf, dass die Maschine pünktlich abfliegen wird, wenn die von Dir angegebene Abflugszeit bereits verstrichen ist.
  • Verzögere den Abflug der Maschine um mehrere Stunden. Gebe die Verzögerung aber nur schrittweise bekannt und beharre darauf, dass alle Passagiere am Gate bleiben, da es ja "jede Minute losgehen kann"
  • Gebe einen falschen Grund für die Verzögerung an, zum Beispiel, dass der Zielflughafen wegen schlechten Wetters geschlossen sei.
  • Stelle sicher, dass der Schwindel auffliegt, zum Beispiel, indem Du Internet-Terminals an Deinen Flugsteigen aufstellst, an denen sich die Passagiere über die Wettersituation am Zielflughafen informieren können.
  • Wenn der Schwindel aufgeflogen ist: Lüge weiter und erfinde neue falsche Gründe, zum Beispiel, dass zwar am Zielflughafen kein schlechtes Wetter herrsche, wohl aber auf der Strecke dorthin, und dass eine Verbindung zwischen diesen beiden Flughäfen daher nicht möglich sei.
  • Stelle sicher, dass auch dieser Schwindel auffliegt. Zum Beispiel durch eine Ansage einer anderen Fluggesellschaft, dass deren Flieger zum selben Zielflughafen nun startbereit sei und in wenigen Minuten abfliegen werde.
  • Lüge weiter. Bringe Deine gesamte Kreativität ein und die Passagiere zur Weißglut. Erkläre, dass die andere Fluggesellschaft eine andere Route benutze, die Du nicht benutzen dürfest.
  • Dies ist der geeignete Zeitpunkt eine weitere Verzögerung des Fluges um rund 90 Minuten bekannt zu geben.
  • Verteile keinesfalls Essensgutscheine an die wartenden Passagiere. Stelle sicher, dass kein Geschäft oder Restaurant auf dem Flughafen gutes Essen verkauft und stelle sicher, dass ein kleines Sandwich mindestens 8 Dollar kostet.
  • Erkläre den Passagieren, dass Du schon deswegen nicht zur Ausgabe von Essensgutscheinen verpflichtet seiest, weil die Verspätung ja durch das schlechte Wetter am (geschlossenen) Zielflughafen und nicht durch einen Fehler Deiner Fluggesellschaft verursacht sei. Weise Hinweise, dass die andere Airline ja auch habe fliegen können und es daher durchaus ein airlinespezifisches Problem sei, als unsachlich zurück.
  • Nun ist der passende Zeitpunkt erreicht, um damit zu beginnen, sich beschwerende Passagiere zu beleidigen.
  • Eine geeignete Beleidigung ist beispielsweise: "Ich verstehe nicht, warum Sie sich hier aufführen müssen, wie die Affen im Zoo. "
  • Jetzt ist der beste Zeitpunkt erreicht, sich beschwerende Passagiere an den Customer Relation-Service zu verweisen und in Aussicht zu stellen, dass dort eine Umbuchung auf andere Flüge ermöglicht werden könne.
  • Stelle sicher, dass beim Customer Relation-Service nur ein Mitarbeiter für Beschwerden und Umbuchungen bereit steht.
  • Stelle sicher, dass vier weitere Mitarbeiter gut sichtbar hinter geschlossenen Schaltern sitzen und essen, lesen oder sich träge miteinander unterhalten. Diese Mitarbeiter sollten sich auch dann nicht für die Kundenberatung zur Verfügung stellen, wenn sich eine Schlange von mehreren Dutzend Kunden vor dem einen geöffneten Schalter bildet.
  • Der Mitarbeiter des Customer Relation Service sollte den Passagieren sodann die Auskunft erteilen, das der Hinweis auf Umbuchungsmöglichkeiten falsch und die am Gate erteilte Auskunft unrichtig gewesen sei.
  • Dies ist der geeignete Zeitpunkt, die Passagiere vom Customer Relation Schalter mit dem Hinweis wieder zurück zum Gate zu schicken, dass man dort soeben mit dem Boarding begonnen habe.
  • Was sich am Gate natürlich als eine weitere Lüge herausstellen wird.
  • Dies ist der geeignete Zeitpunkt, den Passagieren eine Telefonnummer für Umbuchungen und Beschwerden zu nennen.
  • Stelle sicher, dass sich unter dieser Telefonnummer mindestens 15 Minuten lang niemand meldet.
  • Stelle sicher dass der sich dann meldende Mitarbeiter unzuständig ist und weiter verbindet.
  • Stelle sicher, dass das Weiterverbinden mindestens 10 weitere Minuten dauert, die meisten Fluggäste werden bis dahin all ihr Kleingeld in das Telefon geworfen und aufgegeben haben.
  • Falls doch noch einer am Apparat sein sollte: erkläre, dass Umbuchungen nicht möglich seien.
  • Beginne nun das Boarding. Fange mit Behinderten und Gebrechlichen an.
  • Stoppe das Boarding, nachdem die Behinderten und Gebrechlichen an Bord sind und erfinde ein neues Problem, das den Abflug verzögert.
Willi Igel - Flugziel Grand Canyon
USA_Grand_Canyon.jpg
USA_Niagara.jpg
Tatsächliche Landung: An den Niagara-Fällen
  • Nach 90 Minuten in der Boeing-Sauna ist nun der geeignete Zeitpunkt gekommen, die Behinderten und Gebrechlichen aus der Maschine zu holen. Lehne es ab, Getränke an die dehydrierten Passagiere zu verteilen.
  • Verweise alle Passagiere auf einen anderen Flug zum Zielort, der am nächsten (oder besser noch am übernächsten) Tag abfliegen soll.Plane bereits eine Verspätung auch dieses Fluges.
  • Teile keinesfalls Hotelgutscheine an die Passagiere aus. Weigere Dich auch, Umbuchungen auf die Flüge anderer Airlines zu bezahlen.
  • Fliege Passagiere, die sich nicht auf einen Flug an einem anderen Tag verweisen lassen, zu einem anderen Ort als dem Zielort. Dabei sollte die Mindestentfernung zwischen diesem Ort und dem ursprünglichen Zielort 100 Meilen betragen.
  • Trage dafür Sorge, dass auch der Flug zum neuen Zielort Verspätung hat. Erfinde einen Grund!
  • Weigere Dich, für den Transport vom neuen Zielort zum ursprünglichen Zielort Sorge zu tragen. Lehne es auch ab, die Kosten für Mietwagen zu übernehmen.
  • Wenn es Dir auf diese Weise gelungen ist, die Ankunft der Passagiere am ursprünglichen Zielort um mindestens 9 Stunden zu verzögern, den irreparablen Defekt Deiner Maschine durch eine Vielzahl von Lügen zu verschleiern, die Passagiere in hohe Kosten für Essen, Getränke, Mietwagen zu stürzen, ein paar Alte durch Hitzschlag zu liquidieren und die Hälfte der weiblichen Passagiere in Weinkrämpfe zu versetzen - herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft und darfst Dich fürderhin nach America West Airlines- Standard "Satire-Airline" nennen.
  • Lasse die Behinderten und Gebrechlichen jedoch an Bord und behaupte, der Abflug werde bald erfolgen.
  • Stelle sicher, dass die Klimaanlage an Bord ausgeschaltet bleibt und die Außentemperatur mindestens 35 Grad Celsius beträgt.
  • Warte 45 Minuten.
  • Nun ist der geeignete Zeitpunkt erreicht, den Flug endgültig abzusagen. Der dafür angegebene Grund darf auf keinen Fall triftig sein.
  • Die Behinderten und Gebrechlichen sollten vorerst in der Maschine bleiben.
  • Passagiere, die danach fragen, wie sie denn nun zum Zielort kommen, sollten stets vom Gate an den Customer Relation-Schalter und vom Customer Relation-Schalter wieder zurück ans Gate verwiesen werden. Für lange Wartezeiten an beiden Schaltern ist Sorge zu tragen. Auch sollten weiterhin am Customer Relation-Schalter einige Zeitung lesende Mitarbeiter zu sehen sein, die es ostentativ ablehnen, den einen Kollegen am einzigen offenen Schalter zu unterstützen.
  • Die Behinderten und Gebrechlichen bleiben weiter in der Maschine
  • Auf gar keinen Fall darf eine Antwort auf die Frage nach dem Verbleib des Gepäcks gegeben werden.
  • Sollte ein Passagier eine solche Antwort mit Androhung körperlicher Gewalt erzwingen, so ist die Auskunft "normalerweise liegt das Gepäck bei Flugstornierungen immer auf Band 1" zu geben.
  • Selbstverständlich darf kein Gepäck auf Band 1 liegen.
  • Das Gepäck bleibt vielmehr weiter in der Maschine.
  • Zusammen mit den Behinderten und Gebrechlichen.
  • Leugne weiterhin, dass Du weißt, wo das Gepäck geblieben sein könnte.
  • Lehne es auch ab, Dich telefonisch nach dem Verbleib des Gepäcks zu erkundigen. Verlange vielmehr von den Passagieren, dass sie ihre Gepäckstücke beschreiben und weise Vorschläge als unsachlich zurück, die einzelnen Gepäckstücke ganz einfach anhand des Strichcodes auf den Baggage-Tags zu identifizieren.
Part 5: Alles auf Schwarz Wie dumm der Amerikaner ist, lässt sich auch und besonders an seinem Spielverhalten ablesen. Während Spiele, zu deren Bewältigung ein Mindestmaß an Intelligenz benötigt wird (Schach, Skat, Stratego) in den USA noch immer unbekannt sind, bzw. wie Mau-Mau, Fang den Hut und Topfschlagen erst vor wenigen Jahren den Sprung über den großen Teich geschafft haben und bis heute nur von der Intelligentsia des elitären Neuengland gespielt werden, hat sich der Amerikaner eine seinen intellektuellen Möglichkeiten angemessene Freizeitbeschäftigung entwickelt: Die Slot-Machine. Das Prinzip ist denkbar einfach: Man bringt eine beliebige Menge Geldes in ein Casino, wechselt dieses Geld in Vierteldollarmünzen und wirft diese sodann nach und nach in einen Spielautomaten Wichtig ist, dass man dies mechanisch tut und begleitend große Mengen extrem fetthaltiger Nahrung zu sich nimmt, um möglichst schnell eine möglichst große Zahl von Jahresringen um die Hüften zuzulegen. Das zusätzliche Übergewicht ist regelmäßig auch der einzige Gewinn, der bei der Sache herauskommt, da es ein ungeschriebenes Gesetz zu geben scheint, das die Spieler verpflichtet, die in seltenen Fällen einmal als Gewinn aus dem Automaten fallenden Vierteldollarmünzen sofort wieder in den Automaten hineinzuwerfen. Das Ganze ist etwa so spannend wie eine Fernsehübertragung vom Dressurreiten. Dennoch scheint der Amerikaner süchtig nach diesem Spiel zu sein. Der einzige Bundesstaat, der es flächendeckend erlaubt, ist Nevada. Was zur Folge hat, dass schon an der Grenze zu Nevada (egal auf welcher Straße und aus welcher Richtung man einreist) gleich mehrere Casinos stehen, wo der erste Triebstau der extra zum Spielen aus allen anderen Bundesstaaten einreisenden Übergewichtigen abgebaut werden kann. Das Endziel fast aller Spieler und wahrscheinlich das größte Groschen- bzw. Quartergrab der Welt ist natürlich Las Vegas, das für die Spieler gleich 750.000 Gästebetten bereit hält. Ich will einmal einen typischen Besuch in einem dieser wunderbaren Hochburgen des Glücksspiels schildern, eine Übernachtung in Indian Springs. Auf der Landkarte war Indian Springs noch in einer Schriftgröße eingetragen, die gewöhnlich Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern vorbehalten ist. Offenbar geht das aber nicht nach Einwohnerzahl, sondern nach Bruttosozialprodukt, denn Indian Springs besteht aus genau zwei Häusern. Das eine ist eine Tankstelle mit angeschlossenem Hotel, das andere ist selbstverständlich das Casino, das für das hohe Bruttosozialprodukt verantwortlich ist. Gespielt wird aber nicht nur an den Slotmachines. Auch an der Tanke kann man zocken, nämlich um den Benzinpreis.
USA_Las_Vegas.jpg
Außerdem stehen für die, die es nicht mehr bis ins Casino schaffen, im Minimarkt der Tankstelle auch gleich noch ein paar einarmige Banditen. An denen sich auch der Tankwart immer wieder mal vergnügt, der offenbar auch nach Jahren noch nicht begriffen hat, dass er das Feld stets als Verlierer verlassen wird. Vielleicht machen sich die Eingeborenen solcher Orte ja auch nicht wirklich Hoffnung, große Gewinne einzufahren, vielleicht ist die Spielerei nur etwas Religiöses und der tägliche Quarter in die Slotmachine eine Art Opfergabe an den Gott der Nevadaner? Erstaunlich nur, dass die außerhalb gelegenen Bordelle, neben den Casinos ganz offenbar die einzigen "Gewerbe"betriebe von Nevada, noch nicht anbieten, auch um den Hurenlohn zu zocken. Soviel Bekenntnis zu den nationalen Eigenheiten dürfte man eigentlich schon erwarten. Etwa dass der Kunde auf "rot" oder auf "schwarz" setzt und (je nach dem, welche Farbe die Dessous seiner "persönlichen Nutte des Abends" haben) nur die Hälfte bezahlt, wenn er richtig gelegen hat, oder eben das Doppelte, wenn er sich getäuscht hat. Trägt die Dame gar nichts, war es eben die Zero, da gewinnt immer die Bank, bzw. in dem Fall vielleicht die Samenbank? Part 6: Whats up, Watso? Zu einer Reise durch die USA gehört natürlich auch ein Besuch in einem der vielen berühmten Weinanbaugebiete des Landes. Meine Wahl fiel auf die Region "Erie" im nördlichen Pennsylvania. Dort steht Schloss Doepken, eigentlich mehr ein Schuppen als ein Schloss, aber allein vom deutschen Namen her schon recht vertrauenseinflößend. Als Weinmacher treibt dort J. Simon Watso sein Unwesen. Da der Mann optisch eine Mischung aus Baldur Springmann (die älteren werden sich an den Urvater der GRÜNEN noch erinnern), Fuzzy (die älteren werden sich an "Rauchende Colts" noch erinnern) und Roger Whittaker (an den erinnert sich hoffentlich keiner mehr?) darstellt, wussten ich gleich: Da muss ich hin!
Willi Igel in Las Vegas Ähnlichkeiten mit führenden europäischen Hauptstädten wären rein zufälliger Natur
USA_Las_VeGas_roulette.jpg
Der Herr Watso persönlich - er schaut so aus, als wäre er selbst sein bester Kunde
USA_watsupwatso.jpg
Alles auf Hedgehog: Willi Igel beim Roulette
Und dann ging es los. Als erstes wurde ich von Laura ("hi, my name is Laura and I am your personal wine-tasting assistant. How are you today?") mit den Schloss Doepken "house-rules" vertraut gemacht: Kein Spucken, kein Schmatzen, kein Ausschütten - es wird still und gehorsam getrunken, was ins Glas, bzw. in den fingerhutgroßen Plastikprobierbecher kommt. Und das war als erstes ein 1991er Riesling trocken. Den es erst gab, nachdem ich das Etikett vorgelesen hatte. "Das muss sein! Schon allein um die richtige Verkostungsatmosphäre zu schaffen" erklärte Laura, die vielleicht ja einfach nur selbst nicht lesen konnte. Tja, und dann, ich sage es noch einmal: 1991er Riesling trocken. "Weil", so Laura, "der Herr Watso wartet, bis die Weine wirklich trinkreif sind." Wobei für ihn trinkreif ein Synonym zu oxidiert zu sein scheint, denn der Riesling war blind mit jeder schlecht abgestandenen Hundepisse zu verwechseln. Wie heißt es schon bei Fontane in "John Maynard": "Feuer!" war es, was da klang, Ein Qualm aus Mund und Nase drang, Ein Qualm, dann Flammen lichterloh, Und noch zwanzig Weine bis Buffalo. Und kein Spucken, kein Schmatzen, kein Ausschütten. Was insofern problematisch war, als mich weitere Höhepunkte der Weinkunst erwarteten. Ein nur schwer von destilliertem Wasser zu unterscheidender Chardonnay, eine geholzte Variante des destillierten Wassers aus gleicher Rebe, ein herrlich nach Pinkelstein duftender Pinot Blanc, ein Cabernet der sich vom Uhu-Ton her als reintöniger entpuppte als Uhu selbst und ein herrlich nach künstlichen Walderdbeeraromen schmeckender Wein aus der hier zu Unrecht sehr beliebten Concord-Traube. Und noch fünfzehn Weine bis Buffalo. Und kein Spucken, kein Schmatzen, kein Ausschütten. .
Part 7: Wahlkrampf Die Amerikaner waren sich bis vor wenigen Wochen noch einig: Auch wenn es die Verfassung eigentlich nicht vorsieht - George Doppel-U muss Präsident bleiben. Er ist dumm, sieht nicht besonders gut aus, gehört den Anonymen Alkoholikern an, lässt Länder bombardieren, die er weder auf dem Globus finden, noch ihren Namen richtig buchstabieren könnte. Er ist borniert, spricht keine Fremdsprache, hat einen höchst beschränkten Horizont und kann die Franzosen nicht leiden. Auf gut Deutsch, er verkörpert Werte, die 98 Prozent aller seiner Landsleute mit ihm teilen. Dessen ungeachtet ist die Kritik an Doppel-U unlängst immer heftiger geworden. Er habe den Iran noch immer nicht angegriffen, dulde nach wie vor, dass schwarze Schüler mit weißen in den selben Klassenräumen sitzen dürften, sei dabei erwischt worden, wie er Pizza Calzone richtig ausgesprochen habe und habe heimlich sogar einen Teil der ausstehenden UNO-Beiträge der USA bezahlt. Gerüchteweise war gar zu hören, er wolle sich für den Klimaschutz einsetzen. Aus diesem Grunde hat die Opposition eine beispiellose Diffamierungskampagne gegen unseren Georgie gestartet, deren übelste Auswüchse hier nur auszugsweise wiedergegeben werden können. Auch die Demokraten (Vorsicht, irreführender Name!) schließen sich der Kritik an und stellen mit Ed Stoiber einen qualifizierten Kandidaten für den kommenden Wahlkampf gegen good old Dabbeljuh. Wer Ed Stoiber kennt, kann ahnen, dass den USA der härteste Kampf seit dem Bürgerkrieg droht. Diese Auseinandersetzungen in der Weltmacht Nummer eins könnten die Stabilität der gesamten Staatengemeinschaft gefährden. Daher hat sich ein dritter Kandidat spontan entschlossen, noch in das Rennen um das Präsidentenamt zu gehen.
Es gab dann, wie Laura versicherte "nach einigen der besten Weine Amerikas noch einen der besten Weine der Welt", einen Cabernet aus dem Barrique, für dessen Verkostung ich vier Dollar extra berappen musste, immerhin aber das Probierglas behalten durfte. Der Weltklassewein war dann - na ja - in der Uhuaromatik irgendwie weniger einheitlich als der Vorgänger (da waren ganz sicher auch Pattextöne mit drin) und mit etwas gutem Willen hätte man ihn sogar als Wein erkennen können. Die 26 Dollar pro Flasche schienen mir aber doch etwas viel. Dafür gab es noch einen warm zu trinkenden Roten (als Glühwein gedacht), das Gleiche in weiß, mit Apfelzusatz und noch einige Grausamkeiten. Und noch zehn Weine bis Buffalo! Und noch immer kein Spucken, kein Schmatzen, kein Ausschütten. Bzw. mit Fontane gesprochen: "Und in die Brandung, was Klippe, was Stein, Jagt er Willi Igel mitten hinein. Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so. Rettung: der Strand von Buffalo." Soll heißen? Ich habe mich dann in den Erie-See gestürzt. Nachdem ich immerhin herausgefunden habe, welcher Wein am besten zum Maxi-Menü aus der McDonalds-Kotztüte passen dürfte.
USA_Napa_Valley.jpg
Napa Willi: Auf dem Weg zu einer richtigen Weinprobe
USA_Bushplakat.jpg USA_White_house_Willi.jpg
Willi Igel gibt seine Kandidatur bekannt: "Hi, my name is Willi, and I am your personal president for this decade"
Während des Wahlkampfes herrscht wie immer bombige Stimmung
Weiter nach Manhattan
Rechteck
Rechteck Rechteck