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ahla # shela Willi Igel in den Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai)
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Aber auch die Auswahl an geschmackvollen Einrichtungsaccessoires lässt keine Wünsche offen:
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Den lieben Herrgott zu kritisieren, au, au, au, das ist so eine Sache. Als Kathole kann man das heute vielleicht machen. Die Zeiten, in denen die Inquisition einen gleich zum Ketzer abgestempelt und zum persönlichen Barbecue gebeten hat, liegen ja schon ein halbes Jahrhundert zurück. Sollte der Herrgott zufällig Allah heißen, ist in puncto Kritik auch heute noch deutlich mehr Vorsicht geboten. Tri, tra, Mullalah, so eine nette kleine Steinigung kann einem schließlich den ganzen Abend versauen. Wenn man selbst die Zielscheibe ist jedenfalls. Ich frage also mal etwas unspezifischer: Was genau ging dem Schöpfer eigentlich so durch den Schädel, als er sich dazu entschloss, die Rohölvorkommen mehrheitlich ausgerechnet unter den arabischen Staaten zu vergraben? Kann nicht sein bester Tag gewesen sein. Vielleicht Stress zuhause? Zoff mit Frau Schöpfer? Oder nur Ärger mit der Bandscheibe? Vielleicht auch einfach unkonzentriert und wieder keine Knoblauchpillen zu Hand? Zuviel Weihwasser in Wein verwandelt und auf Ex getrunken? Irgendsowas muss gewesen sein. Denn mal ehrlich, diese Bodenschätze, die muss man doch jemandem in die Hand geben, der aus dem damit zu erwirtschaftenden Reichtum etwas Besseres macht als Einkaufszentren zu bauen und eine palmenförmige Insel im Meer aufzuschütten? Dem Meer Land abringen? So doof ist doch sonst nur der Holländer. Nach dem vierten Joint. Na gut, und dann machen das diejenigen, die wie Singapur oder Monaco vom Staatsgebiet her eher etwas beengt leben. Aber man kübelt doch keine künstlichen Inseln ins Meer, wenn man hinter der Küste ein paar Millionen Quadratkilometer unberührtes Land zur Verfügung hat, das schon fertig aufgeschüttet ist. Von demselben Schöpfer, der nicht in der Lage war, das Erdöl zum Beispiel dem Franzosen in den Hinterhof zu basteln. Ja, genau dem Franzosen, der das Geld immerhin dafür zu nutzen wüsste, noch mehr so schöne Dinge wie den Louvre, Versailles, Vaux-le- Willicomte, die Alignements von Carnac oder die Rue St.-Denis zu bauen..
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Dieser architektonische Schwanzvergleich läuft bis heute weiter. Ergänzt um eine innenarchitektonische Komponente. Wer mal in die Fotostrecke einer Trump-Homestory geschaut hat, kann sich ein ungefähres Bild davon machen, wie gruselig und neureich der durchschnittliche Scheichspalast von innen ausschaut. So ein wenig als hätten Siegfried und Roy sich mit Harald Glööckler verbündet und eine schriftliche Kriegserklärung an den guten Geschmack verfasst. Und so kachelt der Emir sich die Wüste mit Palästen, vergoldeten Säbelzahntigerstatuen, Skihallen, künstlich bewässerten Golfplätzen, auf denen man bei 55 Grad im nicht vorhanden Schatten persischen Golf spielen kann, und Einkaufzentren. In denen man vor allem vergoldete Sälbelzahntigerstatuen, griechisch-römische Marmorsäulen und in jeder Hinsicht geschmacklose Geburtstagstorten von mehreren Kubikmetern Rauminhalt für die Haremsperlen kaufen kann (die ihrerseits auch häufig schon mehrere Kubikmeter Rauminhalt haben). Dann wird ein Hotel gebaut, das wie ein Segelschiff aussieht, der höchste Turm der Welt errichtet, ein noch höherer geplant, ein zweihundert Meter hohes Haus in der völlig dysfunktionalen Form eines Bilderrahmens entworfen, alles wahllos nebeneinander gestellt. Steht die Bude einmal, darf sie sofort vergammeln. Überhaupt ist vergammeln lassen und zumüllen eine Kernkompetenz des Dubaiers. Vielleicht sollte man auch von den Verunreinigten Arabischen Emiraten sprechen, denn beim Dreck geben die Herren vom Golf derartig Gas, dass nachts die Vereinigten Arabischen Emiratten aus der Kanalisation kommen und die Stadt gleich in Schwärmen heimsuchen.
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Der geneigte Leser wird es schon vermuten, den Igel hat es auf die arabische Halbinsel verschlagen. Genauer gesagt nach Dubai, in die Vereinigten Arabischen Emirate. Wahrscheinlich die Region der Welt, die in den letzten siebzig Jahren den rasantesten Wohlstandszuwachs zu verzeichnen hatte. Denn mal ganz ehrlich, bis 1950 lebte der Emirater noch in bitterster Armut. Er hatte buchstäblich nichts zu beißen. Deswegen waren auch keine Teller zu spülen und konnten die Geschirrtücher als Kopfbedeckung verwendet werden. Diese etwas alberne Tradition hat sich bis heute erhalten. Haupteinnahmequelle der Emirate war der Verkauf von Perlen. Die fleißigeren Emirater tauchten selbst danach, die weniger fleißigen wurden Pirat und holten sich die Perlen lieber ebenerdig auf fremden Schiffen ab. Damals sprach der Emirater noch nicht Arabisch, sondern Ruhrpottplatt, deswegen nahm er auch die "Perlen" mit, also die sich zufällig als Passagierinnen auf den überfallenen Schiffen aufhaltenden Frauen. Die ebenfalls weiterverkauft wurden, oder gegen Kamele getauscht, falls ein Beduine mal Abwechslung in sein Sexualleben bringen wollte. Ja, und dann passierte die Sache mit dem Öl. Das fand man schon ab 1930. Richtig wertvoll wurde es aber erst zwanzig, dreißig Jahre danach, als die Industrialisierung der Welt einen immer größeren Energiehunger generierte und insbesondere das Automobil zum Allgemeingut wurde. Es ließ sich im Gegensatz zu einer Fabrik nicht sonderlich erfolgreich mit Steinkohle betreiben, der Öldurst wuchs exponentiell. Das Geld auf den Konten der Emirater sprudelte noch flotter als ihre Ölquellen. Sie wussten gar nicht, was sie mit all dem Mammon tun sollten. Und tauschten ihn erst einmal in Perlen ein. Dann auch in "Perlen", was die Entstehung zahlreicherer größerer Harems erklärt, in denen sich die Frauen sammelten, die ein Scheibchen des Wohlstandes der Scheichs abzubekommen trachteten. Von Liebesheiraten zu sprechen, wäre verfehlt, der Eintritt in den Harem hatte eher etwas von einem Geschäft. Noch heute ist der Frauenvorname "Hur" sehr verbreitet, die Tochter des Emirs heißt zum Beispiel so.
Irgendwann war dann der Westflügel des Scheichpalastes voller Perlen, der Ostflügel voller "Perlen" und der Haupttrakt voller Wachposten, die aufpassten, dass die "Perlen" sich nicht alle Perlen unter den Nagel rissen. Dem Scheich war derweil langweilig. Wohin mit der Öl-Kohle? Irgendwann flüsterte ihm ein Berater zu: "Du brauchst Statussymbole! Um zu zeigen, dass Du der reichst, größte und wichtigste Mann im Staat bist." Kinderpsychologisch gar nicht schlecht. Kennen wir aus dem Asterix-Band "Obelix GmbH und Co. KG". In den USA funktioniert das mit Herrn Trump ja auch ganz gut. So wie der Hund an jede Straßenecke pinkeln muss, um sein Revier zu markieren, setzt der Trump halt überall ein Hochhaus hin. Der Berater des Scheichs hatte etwas von einem Fernsehkoch. "Ich habe da schon einmal etwas vorbereit", flüsterte er dem Scheich zu - und zeigte ihm das Modell eines vollvergoldeten Palasts mit griechisch-römischen Säulen davor. "Ist gekauft", freute sich der Ölbaron. Nur um zu erleben, dass der Nachbarscheich nach dem Besuch desselben Beraters einen deutlich protzigeren Palast mit meterdicker Platinbeschichtung, obenliegender Nockenwelle, Breitreifen und elfenbeinerner Auffahrtallee zu bauen begann.
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Fotostrecke Einkaufszentrum Dubai ist das Shopping-Mekka schlechthin:Man kann z.B. vielerlei Geschmeide und Perlen für die "Perlen" kaufen:
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Den Scheich kratzt es wenig. Er ist auf Einkaufstour in Europa. Fußballvereine sind jetzt in. Der Emir hat Paris St.-Germain gekauft. Sein Bruder sieht sich schon in Deutschland um. Nur eine Frage der Zeit, bis Dubayern München gegen Dubaier Leverkusen um die Meisterschaft spielen wird. Aber es gibt Hoffnung. Wir werden in zwanzig bis dreißig Jahren unabhängig vom Öl sein. Dann kann der Dubaier wieder Perlen tauchen gehen. Denn nachhaltige Werte hat er sich mit seinem Geld bisher nicht geschaffen. Auch im Fach Demokratie und Menschenrechte gab es zuletzt nur eine Vierminus von den Vereinten Nationen. Reichstes Land der Welt aber nur Platz 42 beim Entwicklungsindex. Das muss man können. Mit anderen Worten: Da muss man nicht wirklich hin, in diese Emirate.
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Nix wie fort vom Fort!
Understatement pur: Scheichspalast von Innen
Phallussymbole unter sich: Wer hat den Größten ?
Was soll ich damit nur machen?
Willi zeigt Flagge
Links, rechts und in der Mitte: Alles voller Perlen!
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