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Nick Igel auf Barbados
Auf die Palme gebracht
Island in the sun, mit Bart
Barbados ist Portugiesisch und heißt soviel wie die Bärtigen“. So haben die portugiesischen Kolonialherren seinerzeit die
Insel getauft. Die einen sagen, weil die hier verbreiteten Palmen von einer Sorte sind, bei der Früchte und abgestorbene
Palmwedel lustig nach unten herabhängen, so dass es ausschaut als hätten die Bäume einen Bart. Nach einer anderen
Theorie geht der Name auf die Feigenbäume und deren Luftwurzeln zurück, die ebenfalls wie Bärte aus den Baumkronen
gen Boden wachsen. Wie dem auch sei, in jedem Fall geht der Name auf die Hipsterbäume von Barbados zurück. Es
sollen in neuerer Zeit sogar schon Palmen mit Hosenträgern gesichtet worden sein.
Ansonsten ist der Barbadier eher ruhig, verströmt karibische Gelassenheit und versteht es, in der tropischen Hitze den
Herrgott einen guten Mann sein zu lassen. Überhaupt hat er es mit dem Herrgott und der katholischen Kirche, der
Barbadier denn zehn der elf Verwaltungsbezirke sind bis heute nach Heiligen benannt: Saint John, Saint James, Saint
Peter, Saint Andrew etc. Eine Frauenquote für die Heiligen gibt es nicht, mit Saint Lucy hat sich die Damenwelt lediglich
den Bezirk ganz an der Nordspitze der Insel sichern können. Und der elfte Bezirk? Na, der heißt Christchurch, damit die
Heiligen auch eine Kirche haben, in die sie gehen können.
Früher war Barbados ein rein agrarisch geprägtes Land. Angebaut wurde Zuckerrohr, das in einer niedlichen kleinen
Wertschöpfungskette gleich vor Ort zu Rum weiterverarbeitet und als solcher in aller Herren Länder exportiert wurde.
Heute sind als weitere wichtige Exportgüter Sonnenbrand und Zinsen auf Schwarzgeld hinzugekommen, die EU hat
Barbados 2016 in ihre Lister der Steueroasen aufgenommen.
Der Igel besucht dort gelegentlich Teile seines weitverzweigten Netzes an Briefkastenfirmen und freut sich daran, wie gut
er farblich zu den nach ihm benannten Bougain-Willi-een passt.