Cooler Typ & Castle Cool
Florence Court & Willi Igel (feat. Mäh-Drescher)
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Willi (a.k.a. Nick) Igel
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Kyaosopartaal Willi Igel in Myanmar
Weiter nach Nepal
Ganz generell genießt der Müll in Myanmar einen weltkulturerbe-ähnlichen Status. Während in den Tempeln für jeden Wochentag eine Buddhastatue aufgestellt ist, so dass die an diesem Wochentag geborenen beim Tempelbesuch "ihre" Statue waschen und putzen können (als Sonntagsgeborener darf ich den Garuda putzen), so ist in jedem Dorf auch ein Abfallhaufen pro Wochentag angelegt, so dass Reisende auf der Durchreise ihren Müll auf den Haufen ihres Geburtswochentages werfen können. Die schönsten Müllhaufen sind mittlerweile im landeseigenen Baedeker eingetragen und können gegen geringe Eintrittsgelder besichtigt werden. Am Zahntempel kann man auch kleine Welse kaufen und diese in einem trüben Becken freilassen. Das bringt gutes Karma! Vor allem den Welsverkäufern, die die Fische wieder einfangen und sofort dem nächsten Trottel verkaufen. Ein Perpetuum Moby Dick sozusagen.
Was die Geburtswochentage angeht - sie ordnen einem nicht nur bestimmte Buddhas in den Tempeln zu, sondern auch Eigenschaften. Wir Zwillinge glauben zwar nicht an Horoskope aber das mit den Wochentagen scheint was für sich zu haben. Das merkt man zum Beispiel bei der Fahrt auf der Trishaw, wie die Fahrradrikschas in Myanmar heißen. Wohl nur weil wir Sonntagsgeboren so ungeduldig sind, hat es mich ziemlich genervt, dass mein westeuropäischer Hintern nicht in den für schmale Asiatenpopos geformten Passagiersitz passte. Während der Fahrer sich in einer so halsbrecherischen Art und Weise in den Gegenverkehr stürzte, dass man es nur durch den Glauben an Wiedergeburt erklären kann, und links und rechts die Müllhaufen in rasanter Geschwindigkeit vorbeidefilierten, brachte jedes der zahlreichen Schlaglöcher meiner Rückseite ein weiteres myanmarineblaues Hämatom bei. Dann die Shwedagon-Pagode. 100 Meter hoch, fast aus purem Gold, sagt die Legende. Auf der riesigen Anlage finden sich außerdem einige Bankomaten - falls das Spendengeld ausgeht. Und ein paar Telefonzellen - wenn man sich von der Familie erst noch Spendengelder überweisen lassen muss. Und LED- Lämpchen aller Formen und Farben rund um die Köpfe der aufgestellten Buddhas. Was der Sache so einen gewissen Las Vegas-Effekt gibt. Andererseits ist Gautama ja der "Erleuchtete", hier wird es besonders augenfällig.
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Auf Einladung von Aung San Suu Khy und auf Empfehlung von Carmen Geiss ("dat iss der Burma!") habe ich mir in diesem Jahr mal Myanmar angeschaut. Gar nicht so schlecht. Im Bild links: Das alte Rathaus von Yangon. Es stammt noch aus der Kolonialzeit, wurde seinerzeit von den Briten erbaut. Nun gammelt es eher vor sich hin, denn seit der Birmese in der Myan-marneschlacht seine Unabhängigkeit erkämpft hat, ist nicht mehr viel neu gebaut worden. Auch bei der Bahn setzen Myanmartin (männlicher Einwohner) und Myanmarianne (dem Myanmartin seine Frau) voll und ganz auf Tradition. Der Gleiskörper lässt Höchstgeschwindigkeiten von bis zu Schritttempo zu und die liebevoll an den Seiten des Bahndamms deponierten Plastikfetzen und sonstigen Abfälle lassen gerade bei deutschen Touristen ein Gefühl von Heimat aufkommen.
Wochentags-Müllhaufen (Mittwochsgeborene: Plastik)
Geburtstagsstatuenputzstelle
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Der ÖPNV entspricht in etwa den Standards der Deutschen Bahn
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Das alte Rathaus von Yangon
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Shwegadon Pagode in Yangon
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Alles blinkt und leuchtet
Wasserakrobatik
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Wer wirklich modern sein will, der braucht nicht nur einen Flughafen, sondern muss dort auch unverständliche Ansagen über die Lautsprecher laufen lassen. So werden es sich die Myanmarer gedacht haben und ganz konsequent haben sie die Unverständlichkeit der Durchsagen zur Kunstform erhoben. So mussten in der Militärdiktatur Regimegegner nicht in aufwändigen Gefängnisanlagen eingesperrt werden, nein, man deponierte sie einfach am Domestic Airport und befahl ihnen, den "Flug nach Mandalay" zu nehmen. Dutzende von Oppositionellen waren auf Jahrzehnte am Airport gefangen, da beim besten Willen nicht zu verstehen war, welcher der Flüge denn nun der nach Mandalay sein könnte. Die neue demokratische Regierung schuf Abhilfe, indem sie verordnete, dass die Passagiere beim check-in künftig Aufkleber mit Namen der Airline und Zieldestination aufgepappt bekommen. Vor dem Abflug und nach der unverständlichen Durchsage gehen dann Mitarbeiter der Airline durch das Terminal und sammeln ihre Fluggäste zusammen. Irgendwie erinnert die Aufkleberaktion an die Brandzeichen auf größeren Ranches. Bevor ich nach Mandalay flog, wollte ich erst einmal an den Inle-See. Der ist bekannt für die "Einbeinruderer". Fischer, die nicht mit dem Arm, sondern mit dem Bein rudern. Was sehr unbequem aussieht. Und deswegen wohl vor allem dann passiert, wenn die Touristen gerade hinschauen. Dreht man sich weg, wird schnell mal mit dem Arm gerudert. Oder mit dem Außenborder, der vorher verschämt unter einem Fischernetz herumgammelte.
Als große Sehenswürdigkeit gelten dort vor alle, die fünf Buddha-Statuen des Phaung Daw U-Klosters. Sie wurden früher an hohen Feiertagen mit reichverzierten Booten über den See gefahren. Die Legende will es, dass bei einem Unwetter die Boote gekentert seien und alle Statuen in den See gefallen. Vier konnte man in mühevollen Tauchgängen wieder herausfischen, die fünfte war unauffindbar. Als man die vier geretteten Buddhas wieder in den Tempel brachte, war die fünfte schon von selbst zurückgekehrt. Ein Wunder, ein Wunder! Fürderhin galt es als fein, den Buddhas zum Dank für dieses Wunder und zwecks Verbesserung des eigenen Karmas Blattgold aufzurubbeln. Was zu einer, tja, wie soll man sagen, Verkartoffelung der Buddhas beitrugt, die nun beim besten Willen nicht mehr als solche zu erkennen sind. Nebenan steht das Nga Phe Chaung-Kloster, im Volksmund auch "Kloster der springenden Katzen" genannt. Denn der vormalige Abt hatte in den siebziger Jahren ein ganzes Rudel wilder Katzen bei sich aufgenommen und die Tiere darauf dressiert, auf Kommando in die Luft zu springen. Der heutige Abt lehnt diese Dressur ab, die Leute mögen doch bitte wegen der schönen Holzschnitzereien ins Kloster kommen und nicht wegen der hüpfenden Flohtaxis.
Ein Hauch von Gold
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Ein klarer Fall von Gender-Diskriminierung : Buddha-Berubbeln ist reine Männersache.
Kartoffelbuddhas
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Wer wird denn gleich in die Luft gehen?
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Entrepreneur selbst im Urlaub: Networking am Inle-See
Vom Inle-See bis nach Mandalay ist es nur ein Katzensprung, so schief das Sprachbild angesichts der faulen Haustiger des Chaung-Klosters auch sein mag. Auch in Mandalay gibt es einen verkartoffelten Buddha. In der Mahamuni-Pagode. Die Statue ist der Legende nach von Gautama persönlich angehaucht worden - wollen wir mal hoffen, dass der Erleuchtete an dem Tag keinen Knofel gegessen hatte. Ganz nah dran an die Kartoffel dürfen nur Männer, die dann das Gold auf die Statue reiben können. Etwa 20 Tonnen Gold sollen etwas mittlerweile sein, damit könnte man glatt die Griechen entschulden. Das klassische Touristenprogramm beinhaltet sodann einen Ausflug nach Ava. Das ist die vormalige Hauptstadt Myanmars, zu der man traditionellerweise mit einer altersschwachen Personenfähre übersetzt. Nicht allzu vertrauenserweckend, dass der Kapitän kubikmeterweise Bilgenwasser aus der Nussschale pumpen muss. Laut unserem Guide ging jetzt per "hosska" und "bambi rods" weiter. Ava erkundet man nämlich traditionellerweise in einem Horse Cart. Die Straßen von Ava verdienen traditionellerweise aber gar nicht den Namen "Road", was dann auch die zunächst rätselhaft anmutende Ankündigung "bambi rods" erklärte. Wenn ich als Sonntagsgeborener nicht so geduldig wäre, hätte ich vermutlich ein Haucherl unwirsch darauf reagiert, dass ich auf der Schlaglochpiste durch das Kutscheninnere geschleudert wurde wie eine Flipperkugel. Da wird man glatt zum Myanmärtyrer.
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Das Maha-Kloster bei Ava - laut Guide ideal per hosska und bambi rods erreichbar
Noch ein Stückchen weiter außerhalb von Mandalay wartet der Mingun-Stupa auf den Touristen. 150 Meter hoch sollte das Ding werden. Vielleicht hätte das ja auch funktioniert, wäre nicht mitten im Bau ein Erdbeben dazwischen gekommen. Es blieb eine sehr stattliche Ruine, deren Besteigung strikt verboten ist. Wahrscheinlich hat man deswegen auch ein nagelneues Geländer neben die Treppen zur Spitze gebaut. Absoluter Höhepunkt der Myanmar-Rundreise bildet natürlich der Besuch im Pagodenfeld von Bagan. Ich nahm mir einen Guide, um etwas mehr über diese unglaubliche Kulturlandschaft zu erfahren. Nicht so ganz einfach, denn der Herr Sung war des Englischen nur eingeschränkt mächtig. Egal, was ich ihm sagte oder ihn fragte, die Antwort war zunächst ein gedehntes "Jooooaaa", was nun keineswegs "ja" bedeuten musste, sondern durchaus auch "nein" heißen konnte, in den meisten Fällen aber einfach nur bedeutete: "Igel, ich habe nicht die geringste Ahnung, was Du von mir willst".
0551 - Besteigen der Pagode verboten.JPG 0725 - auf keinen Fall die Curvings berühren.JPG W043 - Mingun.JPG
Mingun-Stupa
Absolutes Besteigeverbot der neuen Treppe ... und die Curvings sind ebenfalls off-limits
Vielleicht deswegen wurde zur Sicherheit grundsätzlich ein lockeres "okay-okay" hinterhergeschoben, ganz der frühe Leo Getz aus Lethal Weapon Teil zwei. Na ja, wenn der Guide schon selbst keine Leuchte ist, dann ist es gut, wenn er wenigstens eine dabei hat. Mit der Taschenlampe zeigt er mir die herrlichen Fresken im Gubyaukgyi- Tempel in Kyinkaba und einige feine in den Myanmarmor des Nanpaya-Tempels geschnitzte Reliefs. Okay-okay. Die restlichen Bauwerke konnte man aber durchaus ebenfalls gelten lassen. Am Ananda-Tempel traf ich auf ein paar fliegende Händler, die Sesselchen verkauften. An sich für Handys gedacht, passte mein zierlicher Igelarsch da auch ganz gut rein, also fing ich an zu handeln. Die exorbitante Summe von drei Dollar war gefordert. "Wow, that is a lot of money!" meinte ich "why is it so expensive?" Rätselnder Gesichtsausdruck der Verkäuferin. Sie ist wohl dran gewöhnt, dass Kunden weniger bieten als sie fordert, aber die Frage nach einer Rechtfertigung für die Höhe des Preises schien ihr neu. "Handmade?" bot ich an. "Okay-okay, yes, yes, handmade!" kam die erleichterte Antwort. "Handpainted?" fragte ich weiter, was nicht ganz nett war, da das Sesselchen nicht eingefärbt noch gar bemalt worden war. "Eh, no, no painted, okay-okay, two dollar!". Na, das ist doch ein Angebot! Das ich mit einem souveränen "okay-okay, jooooaaa" annahm. Mit dem Gefühl, so langsam die Landessprache zu erlernen. Am liebsten hätte ich mir noch eine kleine Wohnpagode gekauft, als Fünftwohnsitz. Aber als ich Herrn Sung fragte, ob er einen guten Myanmakler wisse, meinte er nur "okay-okay" und fuhr mich zurück zum Flughafen. Schade!
Willi Igel im handgefertigten Sessel
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Ananda-Tempel
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... oder die Hsinbyume-Pagode in Mingun
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z. B. die Kuthodaw-Pagode in Mandalay
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Wunschwohnpagoden:
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... oder die Shwezigon-Pagode in Nyaung-U
... oder die Sulameni-Pagode in Bagan
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... oder die Dhammayangui-Pagode (auch in Bagan) ?
0104 - Yangon Shwedagon, Bayernbuddha.JPG
Oder ist das womöglich ein bajuwarischer Tempelwächter? Hat Horst Seehofer eine Obergrenze für Steuerflüchtlinge eingeführt?
in denen notfalls auch Tajine für das ganze Dorf zubereitet werden könnte.
und dieser hier hat sogar drei Köpfe!
Enttäuschung - die heiligen weißen Elefanten sind gar nicht reinweiß.
Auf "Bambi Rods" im traditionellen Ox-Cart
Danach war eine tradiitionelle Bauchmassage dringend angesagt.
Entspannung pur: Sonnenuntergang am Irawaddy
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Eine Unze Gold (auf birmesisch Shwe) In Myanmar ist übrigens fast alles vergoldet:
Fotostrecke Myanmar
W075 - Hausbesuch bei Aung San Su Khyi.JPG
Zu Besuch bei Aung San Suu Khy: das ehemalige Arrest-Haus
W002 - Yangon Drachenboot.JPG
Drachenboote
W056 - Goldbarren.JPG W009 - Yangon Botathaung-Pagode.JPG
das Dach der Botahtaung Pagode in Yangoon,
W010 - Yangon Opferkokosnüsse.JPG W042 - Hasenpagode.JPG
als Opfergabe bestimmte Kokosnüsse
Hasen ...
und selbst Bräute!
0626 - Brautleute am Kuthodaw.JPG W022 - Inle-See Kyaung-Kloster Little Buddha.JPG W058 - Bad in Bagan.JPG
In Myanmar werden anbetungswürdige Objekte übrigens bevorzugt in prächtig geschmückten Nischen behaust.
W005 - Yangon sitzender Buddha.JPG
Besonders die Buddhafiguren strotzen vor Gold, wie z.B. hier in Yangon.
W041 - Umin Thunzeh-Pagode.JPG
Auch bei den Buddhas in Umin-Thunzeh kamen unzählige Unzen Gold zum Einsatz.
im Hausberg-Tempel in Mandalay wurde ebenfalls nicht an Gold gespart,
W006 - Yangon liegender Buddha.JPG W033 - Mandalay Tempel auf dem Hausberg.JPG
und selbst vor Buddhas Fußsohlen macht der Vergoldungswahn nicht halt.
Es gibt weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten, z.B. die stupenden Stupas in Naung Taw am Inle-See,
W031 - Inle-See Naung Taw.JPG W030 - Inle-See Naung Taw.JPG W032 - Inle-See Naung Taw.JPG W037 - Angkorfigur in Mandalay.JPG W076 - Yangon weiße Elefanten.JPG W038 - Oxcar Willi.JPG W059 - Anbetung des Willi.JPG W070 - Sonnenuntergang über dem Ayerwaddy.JPG
Rechteck