Mitarbeiter des Monats Oktober 2011
Johannes "Jopie" Igel
mehr so richtig gut auf Tournee durch unsere internationalen Niederlassungen gehen. Wir beurlaubten ihn für zwanzig Jahre
und so trat er zunächst eine Weile im Variete als Zauberkünstler auf, verlor aber schon bald einen Teil seines Bühnengeräts in
der Enthasifizierung. Es folgten dunkle Jahre, in denen Jopie sogar durch TV-Sendungen tingeln musste, die heute nur noch im
Unterschichtenfernsehen laufen würden: "Die Peter Alexander-Show", "Der goldene Stuss" von und mit seinem holländischen
Landsmann Lou van Bourg, Hännschen Rosenthals "Aldi-Dalli" und "Der große Greis" von und mit Dumm Thoelke waren die
wichtigsten Stationen dieser Zeit.
Eine Renaissance erlebte Jopie in den letzten zwanzig Jahren. Fast jedes Jahr gab es einen Bambi fürs Älterwerden, zudem
hat er mit Simone Igel eine Ergänzungspflegerin mit Vaterkomplex gefunden, die ihm rechtzeitig ins Wort fällt, wenn er wieder
über "gute Kerle" zu fabulieren anfängt. Unsere Firma hat Jopie viel zu verdanken, insbesondere in unseren asiatischen
Niederlassungen feierte er unerwartete Erfolge bei zahllosen Auftritten in den Ausbildungsstätten (Umerziehungslagern) für
unsere Kinderarbeiter. Verdienter ist selten jemand in den Ruhestand entlassen worden, lieber Jopie. Vielleicht sehen wir uns
ja bald im Maxim wieder...
Nachtrag: Der Ruhestand war von kurzer Dauer. Nur zwei Monate nach dieser seiner letzten Ehrung wurde Jopie vom
Herrgott heimgeholt ins (Himmel-)Reich.
In diesem Monat ehren wir unseren Betriebsbarden Jopie Igel, der im zarten Alter von
107 Jahren - wie viele unserer Mitarbeiter meinen: endlich - in den wohlverdienten
Ruhestand geht. Jopie hat auch schon in den schweren Zeiten von 1933 bis 1945 in
unserem Konzern gearbeitet, damals zunächst noch als Lagerist. Eine Aufgabe, die
er vorbildlich erfüllt. Wer seinerzeit erleben durfte, wie Jopie mit höchster
Konzentration im Lager vor sich hin werkelte, der konnte gewiss sein: Unseren Jopie
machte die Arbeit regelrecht frei. Vielleicht auch deswegen - und natürlich wegen
seines Gesangstalents - wurde er 1940 zum Führer unserer Abteilung "Propaganda
und Singspiele" ernannt Nicht zuletzt auch deswegen ist Jopie heute noch
felsenfestungsfest davon überzeugt, der damalige Leiter unseres Firmenimperiums,
Adolf Igel, sei ein "guter Kerl" gewesen. Das hatte schon eine gewisse innere Logik,
denn es war nicht zuletzt unserem Adolf Igel und seiner geschickten
Firmenexpansionsstrategie zu verdanken, dass sich Jopie seinen langgehegten
Wunsch, "ins Maxim zu gehen", 1940 in Paris sogar ohne Reisepass erfüllen konnte.
Bis heute ist unklar, ob die Expansionsstrategie - wie von den meisten Historikern
angenommen - in erster Linie von Guglielmo "il Pungiglione" Riccio inspiriert war
oder ob nicht doch unser guter Jopie seine exzellenten Kontakte zur Chefetage hatte
spielen lassen.
Nach dem Krieg konnte Jopie, obwohl er sowohl über einen österreichischen als auch
über einen niederländischen Pass verfügte, zunächst für eine Weile nicht
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