Mitarbeiter des Monats 2010
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Januar: Johann "Mister Lafer, Lafer" Igel
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März: Prinz Frederic von Igel
April: Vincent van Igel
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Sonniges Gemüt und blumige Ausdrucksweise, so könnte man die wesentlichen Eigenschaften von Vincent van Igel, dem Leiter unserer Grafikdesignabteilung, zusammenfassen. Vincent zeichnet sich durch eine außerordentlich hohe Sozialkompetenz aus. Jederzeit leiht er den Kolleginnen und Kollegen aus seiner Abteilung sein Ohr, einmal im Monat lädt er sogar alle seine Mitarbeiter zum traditionellen Kartoffelessen ein. Vincent hat es von Anfang an verstanden, echte Koryphäen für seine Abteilung zu gewinnen. Es sei hier nur an Rembrandt van Igel, Hieronymus Igel, und Migelangelo erinnert. Und natürlich an den bedauernswerten Henrigel de Toulouse-Lautrec, der allerdings selten am Arbeitsplatz und sehr viel häufiger in den Hinterzimmern des unternehmenseigenen Nachtclubs "the foggy hoggy" anzutreffen war - wo er einen rätselhaften Unfall erlitt, als er ein sehr realistisches Porträt von unserem Vorstandsmitglied Guglielmo "il pungiglione" Riccio im Gespräch mit der eigens aus Italien angereisten Patentochter Camorra Igel zu fertigen im Begriff stand. Bis heute ist ungeklärt, durch welchen dummen Zufall sich Henrigel den Pinsel ins eigene Herz stoßen konnte. Das unvollendete Porträt ist ebenfalls verschwunden. So etwas hinterlässt Traumata. Der von Pungiglione persönlich als Ersatz für die Grafikdesignabteilung angeworbene Leonardo da Igel arbeitete aus einem albernen Aberglauben heraus in seinen Porträts über Jahre nur noch mit Figuren mit vier Armen und vier Beinen "damit die Ähnlichkeit nicht zu groß wird".
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Auch Silvio Igel zählt zu den eigenwilligen Neueinkäufen unseres legendären und viel zu früh aus dem Leben geschiedenen Personalvorstands Olaf Igel. Das war uns allen bereits am ersten Tag der Zusammenarbeit mit Silvio klar. Zu sehr hebt sich der lebenslustige Italiener vom üblichen Angestelltenprofil unseres Weltkonzerns ab. So wurde er zunächst mit dem Vorschlag auffällig, den von ihm geleiteten Arbeitsstab zur Geschäftsanbahnung und Endkundenpflege in "Hauptabteilung für Bestechung und Vetternwirtschaft" umzubenennen. Wir haben den guten Silvio darauf aufmerksam müssen, dass unsere Konzernzentrale zwar über eine reichlich bemessene Anzahl von Türen verfügt, man mit diesen aber dennoch nicht ins Haus fallen dürfte, da es sich ausnahmslos um Drehtüren handelt. Inzwischen wurde außerdem im Unternehmen ruchbar, dass Silvio in seinen Arbeitsstab ausschließlich weibliche Beschäftigte eingestellt hat und zu diesen auch außerbetrieblich intensiven Kontakt hält. Silvio gab zur Begründung an, er könne in seiner schwierigen Stellung nur Mitarbeiter gebrauchen, die ihm in jeder Situation die Stange hielten und flexibel reagierten, wenn sein Arbeitsstab wieder einmal die Stoßrichtung ändere. Auch die unternehmensintern heiß diskutierte Beförderung von Lolita Igel zur stellvertretenden Leiterin des Arbeitsstabes scheint in diesem Kontext zu verstehen zu sein, da Lolita aufgrund ihrer ultrakurzen Röcke sicherlich zu schnellem Wechsel von Stoßrichtungen und Stellungen in der Lage sein dürfte. Zudem hat Lolita bei der letzten geheimen Klausurtagung des Arbeitsstabes am Pool der sardischen Villa unseres Silvios ganz wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen, indem sie dafür sorgte, dass das Catering neben den üblichen bewusstseinserweiternden Nahrungsergänzungsmitteln (bezogen über Epocillina Fuentes-Riccios Firma) auch schwellkörpererweiternde Substanzen aus dem Hause Pfizer bereitstellte. Der geneigte Leser wird sich mit Blick auf die Einleitung dieses kleinen Beitrags sicherlich schon fragen, worin denn nun eigentlich der dort hervorgehobene deutliche Unterschied zum üblichen Angestelltenprofil unseres Konzerns besteht.
Gute Frage. Vielleich hätten wir den bedauerlichen Unfall erwähnen sollen, dem der italienische Ermittlungsrichter Falcone Igel zum Opfer fiel, als er versuchte, die streng vertraulichen Gespräche unter Tagesordnungspunkt römisch drei der Klausurtagung (Arbeitstitel "bunga bunga") mit einem Richtmikrophon abzuhören. Bis heute bleibt es ein Rätsel, wie es Falcone gelingen konnte, sich an dem rund neunzig Zentimeter langen und fünfzehn Zentimeter dicken Mikrophon tödlich zu verschlucken. Auch unser Kollege Guglielmo "il pungiglione" Riccio, der in diesen Tagen gerade seinen Sommerurlaub angetreten hatte und sich rein zufällig auf einer Wanderung durch das sardische Hügelland rund um Silvios Villa befand, hat den Vorfall leider nicht beobachten können. Es halten sich allerdings sehr hartnäckige Gerüchte, dass Pungiglione und Silvio weitläufig miteinander verwandt sind oder zumindest zur selben Familie gehören.
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Juni: Jogi Igel
Die Werkself unseres weltumspannenden Konzerns ist seit nunmehr zweiundneunzig Jahren "im Felde unbesiegt". Zuletzt gab es 1918 in einem Freundschaftsspiel gegen die französische Nationalmannschaft in Versailles eine denkbar knappe Niederlage, wobei diese erst im Nachhinein "am grünen Tisch" von sichtlich überforderten Funktionären beschlossen worden ist, nachdem es auf dem Spielfeld noch ganz anders ausgesehen hatte. Wäre damals schon unser Vorstandsmitglied Guglielmo "il pungiglione" Riccio mit von der Partie gewesen, wäre sicher eine andere Entscheidung gefallen. Oder eben der Entscheider. Doch in der Folge reihte sich Sieg an Sieg. Insbesondere in den letzten Jahren, seit unser eloquenter neuer Trainer Jogi Igel (links im Bild) die Geschicke auf der Bank von Franz "ja gut sicher" Igel und Rudi "die Locke" Igel übernommen hat. Wären wir keine Werkself, sondern eine Nationalmannschaft, bräuchten sich die anderen Teilnehmer an WM-Endrunden auf absehbare und unabsehbare Zeiten keine Hoffnungen mehr auf den Titel zu machen. Dies gilt gerade jetzt, nachdem die Spieler aus dem Osten so langsam aussortiert werden. Lediglich im Match gegen Brasilien stand unsere Werkself vor einigen Monaten einmal kurz vor einer Niederlage. Beim Abpfiff stand es zwei zu eins für die Südamerikaner.
Ungläubiges Staunen auf den Rängen. Konnte sein, was nicht sein durfte? Die anschließende Dopingprobe brachte es jedoch ans Licht - einige der Brasileiros standen unter unerlaubten Substanzen. Besonders ärgerlich ist es, dass gerade die beiden gegnerischen Spieler des Dopings überführt wurden, denen der als Betreuer unserer Werkself mitgereiste Pungiglione Riccio in einer Verletzungspause kurz vor dem Abpfiff noch in einer bemerkenswert fairen Geste eine Trinkflasche mit einem isotonischen Getränk (natürlich ebenfalls bezogen über Epocillina Fuentes-Riccios Firma) angereicht hatte. Das ist dann der Dank für so viel fair play! Das Spiel wurde nachträglich natürlich mit zwei zu null für die Werkself gewertet. Die Resultate der Spiele unserer Mannschaft sind angesichts einer solchen Übermacht natürlich längst zur Nebensache geworden. Viele Zuschauer schalten die Übertragungen unserer Spiele oft erst gegen Ende ein, wenn der eigentliche Höhepunkt ansteht - das anschließende Interview mit Jogi Igel. In druckreifem Hochdeutsch parliert er über den Eckball, "der wo vom Poldi Igel eigentlich hätte reingemacht werden müssen". Oder er lässt sich in die taktischen Karten blicken - wie hält man den längst über seinen Zenit hinweg gewirtschafteten Mittelfeldspieler aus dem Beitrittsgebiet lange genug vom Spielfeld fern, bis man ihn ohne Verärgerung der Fans aus der Mannschaft werfen kann? "Der Michael, der wo ja noch immer verletzt ist, das wo eine schlimme Sache ist, der weiß natürlich, dass wo die Mannschaft hinter ihm steht, von der wo noch nicht einmal alle Messer in der Hand haben tun." So isses. Weiter so, Jogi!
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Juli: Hans-Dietrich Igel
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Die Umsatzzahlen des Willi-Igel-Konzerns schießen derzeit schneller nach oben als die Radrennfahrer bei der Tour de France Ventoux und Galibier erstürmen. Wir möchten bei dieser Gelegenheit den üblen Pressemeldung entgegentreten, wonach der Willi-Igel-Konzern einzelne Radrennfahrer mit illegalen leistungssteigernden Substanzen beliefert haben soll. Es ist zwar richtig, dass unser Vorstand Guglielmo "il pungiglione" Riccio sich derzeit in Frankreich aufhält, jedoch besucht er dort lediglich seine Ehefrau, Epocillina Fuentes-Igel, die im französisch- spanischen Grenzgebiet eine streng biodynamisch arbeitende Firma zur Herstellung von "natürlichen oder naturidentischen" Nahrungsergänzungsmitteln betreibt. Zudem sollte man wissen, dass Pungiglione ein viel zu systematischer Kollege ist, als dass er sich mit der Belieferung "einzelner" Radrennfahrer zufrieden gäbe. Aber zurück zu unseren Umsatzzahlen. Einen besonders hohen Zuwachs konnten wir in Osteuropa erzielen, wo der neue Leiter der Prager Filiale, Hans-Dietrich Igel, eingeschlagen hat wie die schlagringbewehrte Faust Pungigliones im Gesicht eines Streikpostens. Hans Dietrich hat dabei ein völlig neues Marketinginstrument für unseren - bisher eher web-basierten - Vertrieb eingesetzt. Die Drückerkolonne. Damit nicht genug, er hat sich auch einen völlig neuen Spruch für die Kolonne ausgedacht. Nichts mehr von wegen "Ich bin ehemaliger Rogenabhängiger und muss T-Shirts verkaufen, damit ich mir wieder Kaviar leisten kann." Mit solchen Phrasen, das weiß unser neuer Mitarbeiter des Monats nur zu gut, braucht man den Menschen nicht in den Ohren zu liegen. Nein, die Kolonne von Hans-Dietrich kommt mit einem viel simpleren und in dieser Einfachheit geradezu genialen Spruch auf den Kunden zu: "Wir sind heute zu Ihnen gekommen - (Kunstpause, Kunstpause, Kunstpause) - um Ihnen T-Shirts zu verkaufen." Das bringt die Botschaft auf den Punkt! Darauf muss man einfach nur kommen!
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Februar: Johannes Baptist Igel
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Mai: Silvio "Bunga-Bunga" Igel
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In diesem Monat ehren wir unseren neuen Pressesprecher/Unterschichtenmedien, Johannes B. Igel. Ähnlich wie Cherno Igel ist auch Johannes Baptist Igel eine "Erfindung" unseres legendären Personalvorstands Olaf Igel. Olaf äußerte sich damals gegenüber unserer Firmenzeitschrift "Ausgeheckt" in höchsten Tönen über seinen Neueinkauf: "Der Mann hat eine solche Mattscheibe und ein derartiges Sendungsbewusstsein, der muss einfach ins Fernsehen!" So hat der Vorstand recht schnell Johannes Baptist Igel, oder JBI, wie wir ihn intern einfach nur nennen, damit beauftragt, ein Format "Ausgeheckt-TV" für unseren unternehmenseigenen Igel-TV- Sender zu entwickeln. Ähnlich wie Spiegel-TV und stern-TV soll "Ausgeheckt-TV" ausschließlich im Unterschichtenfernsehen laufen. Für den Piloten, der am 30. Februar ausgestrahlt werden wird, plant JBI einen Bericht über die alljährlichen Frühjahrsgelage von Igeln im Studentenalter an den sonnigen Stränden Molwaniens (Sting Break). Viel nackte Haut und zwischendrin immer wieder ganz unauffällig das eine oder andere hochwertige T-Shirt aus konzerneigener Herstellung. Ob es auch Gewinnspiele und call-in-Elemente geben wird, konnte JBI uns zum Redaktionsschluss noch nicht mitteilen, allerdings befinde man sich in Vertragsverhandlungen mit der Ausdruckstänzerin Ditta von Igel, die einen call-in-Teil moderieren könnte.
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August: Barack Igel und Osama bin Igel (ca. März 1957 - Februar 1958, t 2. Mai 2011)
Geradezu unzertrennlich waren die eigentlich so unterschiedlichen Barack Igel und Osama bin Igel in den letzten Monaten geworden, bevor Osama in der Nacht zum 2. Mai 2011 leider von übereifrigen US-Soldaten versehentlich bei der von Barack anlässlich eines geplanten Besuches angeordneten Vorab-Besichtigung des bin Igel-Anwesens in Pakistan erschossen wurde. Barack, der Leiter unserer konzerneigenen Bluescombo "Jazz we can", erfreute sich im gesamten Unternehmen größter Beliebtheit. "Frag nicht, was Dein T-Shirt für Dich tun kann", rief er erst kürzlich bei einem Fernsehauftritt ins Publikum, "frag lieber, was Du für Dein T-Shirt tun kannst.“ Die Abteilung Unternehmenskommunikation reagierte zwar zunächst ein wenig verschnupft, dass jemand aus dem eher künstlerischen Bereich eine so geniale Werbespruchidee vom Stapel gelassen hat. Inzwischen haben die dortigen Kollegen den Slogan aber längst auf alle Beipackzettel unserer hochwertigen Produkte drucken lassen. Ein anderer von Baracks Geniestreichen war das Ausrufen einer "neuen Waldordnung" bei einem Freiluftkonzert auf der Frankfurter Waldbühne. Endlich keine Coladosen und keine gebrauchten Kondome mehr zwischen den Bäumen - alles wurde ordnungsgemäß in die dafür eigens angelegten Hasen- und Karnickelbaue entsorgt. Osama bin Igel hingegen leitete die unternehmenseigene Rockformation. Das mit dem Rock ist allerdings weniger musikalisch zu verstehen, sondern bezieht sich auf die seltsamen Frauengewänder, in denen Osama und seine Leute aufzutreten pflegen. "Angeblich schreibt denen das ihre Religion vor", erklärte uns kürzlich der renommierte Allroundexperte Peter Scholl-Igel, "in Wahrheit wollen die aber nur nicht, dass man die elektronischen Fußfesseln sieht." Jedenfalls wurden Osama und seine Jungs wegen ihrer ausgefallenen Klamotten besonders gerne als Cheerleader und Burlesketänzer für Barack und seine Truppe gebucht. "Die haben Dynamit im Hintern" schrieb erst kürzlich der Kulturkritiker Marcel "Zelle" Reich-Ranigel in der FAZ - nicht wissend, dass unser Enforcer Guglielmo "il pungiglione" Riccio das ursprünglich eher um den Hintern von Osama und Co gebundene Dynamit den Mitgliedern der Tanztruppe tatsächlich rektal eingeführt hat - mit Hilfe unseres in diesen Dingen besonders versierten Unternehmensseelsorgers Benedikt Igel. So dürften auch die nächsten Konzerte ein Feuerwerk an Hits und besonders kräftige Beats mit sich bringen.
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Osama und seine Leute planten etwa einen Auftritt bei Rock am Ring - wiederum eine feinsinnige Anspielung auf die elektronische Fußfessel .
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Hier finden Sie unsere weiteren Mitarbeiter des Monats:
Der sympathische Kantinenbulle des Willi Igel Konzerns blickt auf langjährige Erfahrung im Gastronomiebereich zurück. Nun ja, sagen wir Gastronomiebereich im weiteren Sinne. Die Lehr- und Wanderjahre absolvierte Johann unter anderem als Brezensalzer beim Dalai Lama. Anschließend folgte ein Studium an der Fernuni Bad Creutzfeld, Lehrstuhl von Professor Jakob. Im Seminar "Tiermehlverwertung in der modernen Sternküche" verfasste Johann auch seine Diplomarbeit. Unter dem Titel: "Wesentliche Unterschiede zwischen Heroinkonsumenten und Apfelkuchen" stellte er den politisch nicht ganz korrekten Vergleich an, der Apfelkuchen sei "mit Zucker und Zimt", der Fixer hingegen liege "im Zimmer und zuckt". Über gemeinsame Freunde in der Drogen- und Apfelkuchenszene wurde Johann auch mit unserem Enforcer Guglielmo "il pungiglione" Riccio bekannt. Pungiglione wiederum musste dann seine gesamte - legendäre - Überredungskunst aufbieten, um das Willi Igel Management-Team von der "Alternativlosigkeit“ der Einstellung Johanns zu überzeugen. Allerdings ist es eine bösartige Unterstellung unserer Konkurrenz, dass die strategische Allianz, die der Konzern Willi Igel kürzlich mit dem Chicagoer Bestattungsunternehmen "rest in pieces!" geschlossen hat, im unmittelbaren Zusammenhang mit einem Probekochen unseres Johanns und einer schwer bekömmlichen Bohnensuppe zustande gekommen wäre. Vielmehr geht die strategische Allianz auf die geringe Bekömmlichkeit der blauen Bohnen zurück, die aufgrund einer Serie von unglücklichen Zufällen häufig in der Umgebung von "il pungiglione" Riccio herumschwirren und nicht selten gewisse Kollateralschäden verursachen. Richtig ist allerdings, dass die Belegschaft nach dem ersten Probekochen Johanns mit den Worten "Das ist nicht witzig, Mann" der Kantine für längere Zeit den Rücken gekehrt hat. Mit Sonnora Stimme rief Johann ihnen in dem ihm eigenen älplerischen Idiom hinterher, "jetzt probierds doch ersdammal mein Babbaierdaddaah, des was ich zum Dessert gemacht habe!"
Immer diese Sprachbarriere - Tatar von der Papaya oder von Papp-Eiern? Die Belegschaft war verwirrt und Johann muss jetzt einen Hiochdeutsch-Sprachkurs absolvieren. Lieber Johann, dafür wünschen wir viel Glück wir freuen uns, Dich wieder in der Firma begrüßen zu dürfen, wenn der Zungenbruch verheilt sein wird, den Du Dir beim Versuch zugezogen hast, hundertmal den Satz zu sagen: "Thieltges tranchiert Tintenfischtentakel im Tantris"
Adel vergichtet, wer wüsste das nicht besser als der sympathische Prinz Frederic von Igel, der in unserem Konzern, tja, also, hmm, eine Funktion ausübt, die in einem modernen Unternehmen wahrscheinlich im Zeitalter der Gleichberechtigung immer mehr zum Standard werden wird. Denn auch im Willi-Igel-Konzern gibt es immer mehr weibliche Führungskräfte. Diese arbeiten hart, haben kaum Freizeit und blicken zudem zumeist schon auf etliche Jahrzehnte Karriereweg zurück. Deswegen muss man sie nicht gleich als "alte Schachteln" bezeichnen, wie es Cherno Igel, unserem Betriebsfröhlichen häufiger mal herausrutscht. Jedenfalls aber gehört es zur unternehmerischen Fürsorge, diesen reiferen weiblichen leitenden Angestellten den Service zu bieten, den Firmen wie VW (Stichwort: Hartz Sex) oder die Hamburg-Mannheimer ihren männlichen leitenden Angestellten ebenfalls offerieren. Prinz Frederic von Igel erfüllt diese Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit und viel Charme. Die Augen der Igeldamen beginnen zu leuchten, wenn Frederic ihnen die Frage aller Fragen stellt: "Kennst Du die Idealmaße einer Frau? Nein? Die sind 90-60-90. Neunzig Jahre alt, sechzig Millionen auf dem Konto und neunzig Tage Lebenserwartung." Er ist halt ein Romantiker, unser Frederic. Allein dafür gebührt ihm die Auszeichnung als Mitarbeiter des Monats.
September: Peter Scholl-Igel
Es kommt selten vor, aber es kommt vor. Dass unser weltumspannender Konzern sich zum Beispiel bei unverschämten Anfragen unnötig kritischer Journalisten nicht mehr mit den billigen Gemeinplätzen unserer Abteilung Unternehmenskommunikation aus der Affäre ziehen kann. Da kommen aber auch die unglaublichsten Unterstellungen aus der Schmierfinkenpresse: Wieso haben die Triaden von Hongkong Guglielmo "il pungiglione" Riccio zu ihrem Ehrenmitglied ernannt? Wie kommt es überhaupt, dass Ihr zehntausende von Mitarbeitern beschäftigen und offenbar sogar bezahlen könnt, obwohl ihr nur alle paar Monate mal ein kümmerliches T-Shirt herstellt? Wieso werden Euch Eure "Büromaterialien" eigentlich von einer auf die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln“ spezialisierten Firma geliefert?“ Und, und, und... Zur Beantwortung derart komplexer Fragestellungen setzen wir freiberuflich für uns tätige Consultants ein. Zum Beispiel Peter Scholl-Igel, der selbst als Freiberufler noch so wichtig für unser Unternehmen ist, dass er hier sogar als Mitarbeiter des Monats geehrt werden darf, kann und muss. Peter Scholl-Igel verfügt dabei über die erstaunliche Eigenschaft, zu praktisch jeder Frage etwas sagen zu können und ist ein gerne und viel gesehener Gastexperte in unseren Igel-TV Talkshows. Er ist amtlich anerkannter Allround-Experte. Und er scheint noch viel mehr zu wissen als er tatsächlich sagt, denn wer weiß, was in den vielen verschlucken Satzenden noch alles zu erfahren gewesen wäre? Auf die Frage "Wie kommt es, dass die Firma Willi Igel jährlich ein Vielfaches der offiziellen Umsätze auf Nummernkonten in Sizilien überweisen kann?" antwortet unser Peter ganz gelassen: "Nummernkonten, Nummernkonten, wären wir froh gewesen, nicht wahr, damals im Reisfeld, wenn wir überhaupt Nummernkonten, oder auch nur Konten ohne Nummern oder wenigstens ab und an mal ne Nummer... Und außerdem, nicht wahr, so ist der Italiener gar nicht, so ist nicht einmal der Vietnamese, obwohl ich damals eine Vietnamesin kannte, die hatte, na ja, Umsätze würde ich nicht sagen, aber Vorsätze, oder Vorbau, ja, ja, nicht wahr, aber dann kam ja die Intervention der Amerikaner und danach, dasweißmanja, nicht wahr Wenn die derzeitige Führung, die machen ja auch nicht alles richtig, nicht wahr, wenn die also nun in dieser Weise, da kommt ja ganz viel auch vom Kulturellen und von der Tradition ins Spiel, denn schon unter Ibn Pascha, das kennt man, nicht wahr, als der Hindu noch kuschte, nicht wahr, und dann kam erst der Russe, seitdem, na ja, nicht wahr, Reisfeld, Reisfeld, und nochmal Reisfeld..."
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Im Verlauf eines ernsten Gespräches mit Guglielmo "il pungiglione" Riccio konnte unser Thilo aber zu der Einsicht bewegt werden, dass wir uns dieses typisch deutsche Herrenigelgehabe nicht länger leisten können, anderen Kulturen vorschreiben zu wollen, welche Sitten und Bräuche sie zu pflegen haben. Ob und in welcher Weise in unseren arabischen Werken Kinderarbeit stattfindet, entscheiden ganz allein die dortigen Behörden - natürlich in enger Zusammenarbeit mit Silvio "Bunga-Bunga" Igel und Guglielmo "il pungiglione" Riccio. "Letztlich bringen die mit ihren kleinen Händen ja auch viel feinere Nähte zustande", zeigte sich Thilo inzwischen einsichtig. "Und die Sache mit dem Kopftuch, die versuche ich einfach als Ausländerfeindlichkeit hinzudrehen. Das kommt immer gut an." So viel Mut zur Korrektur der eigenen Meinung muss belohnt werden - daher die Wahl zum Mitarbeiter des Monats. Wir hoffen auch, dass die im Gespräch mit Guglielmo "il pungiglione" Riccio zu Bruch gegangenen Knochen schnell wieder heilen, damit er auch weiterhin als Gastexperte in unseren Igel-TV Talkshows auftreten kann.
Es war schon spät an diesem Abend. Aber im konzerneigenen Nachtclub "the foggy hoggy" wurde natürlich noch gefeiert. Es muss aus dieser ausgelassenen Stimmung und der damit verbundenen Sektlaune heraus passiert sein. Dem Leiter unserer Portokasse, Thilo Igel, rutschte in Anwesenheit einiger Freunde von Guglielmo "il pungiglione" Riccio im gut besuchten Hinterzimmer der Satz heraus: "Die Luden haben doch alle dasselbe Gen". Was für ein Aufruhr! Den anständigen Beruf des Zuhälters ziehe man in den Schmutz, klagte Karl-Heinz "Negerkalle" Igel, der gerade damit beschäftigt war, mit Lolita Igel aus dem Arbeitsstab zur Geschäftsanbahnung und Endkundenpflege die Tageseinnahmen abzurechnen. Und das war nur der Anfang, die Medien fielen über unseren Thilo her, warfen ihm Russenhass und Asozialdarwinismus vor. Unterstützung gab es lediglich von Michel Friedmann-Igel, der mit dem provozierenden Ausspruch zitiert wurde: "Bei mir haben Luden grundsätzlich den Lieferanteneingang zu benutzen. Thilo Igel war auch vorher schon mehrfach in die Kritik der Medien geraten. Auch sein Satz zur "inakzeptablen Produktion von kleinen Kopftuchmädchen" wurde seinerzeit heftig diskutiert. Dabei wollte Thilo nur darauf hinweisen, dass er die Beschäftigung von minderjährigen Arbeiterinnen in unseren Produktionsstätten im arabischen Raum für fragwürdig hielt.
Oktober: Thilo Igel
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November: Vladimir Igel und Vitali Igel
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Lange hat die Leitung des Willi-Igel-Konzerns vergeblich nach geeigneten Türstehern für den firmeneigenen Nachtclub "the foggy hoggy" gesucht. Immer wieder war zu beobachten, dass die probeweise eingestellten Bewerber sich an die weiblichen Gäste des Clubs heranmachten und darob ihre Pflichten beim Vertrimmen der männlichen Gäste ebenso vernachlässigten wie die Bewachung jener Hinterzimmer, in denen Guglielmo "il pungiglione" Riccio nebenerwerbsmäßig Produkte aus der Nahrungsergänzungsmittelfirma seiner Frau Epocillina Fuentes-Igel zu vertreiben pflegt oder auch schon einmal im Auftrag der Konzernspitze ernstere Gespräche mit Dissidenten wie Muammar Igel führt. Pungiglione war es dann auch, der das Brüderpaar Vitali und Vladimir Igel für die Türsteherposten ins Gespräch brachte. "Die beiden interessieren sich nicht für die Torten, die stehen nur auf Milchschnitten", brachte Pungiglione es auf den Punkt. Nach kurzer Ausbildung in der Kampftrinkerabteilung der IRA (Igels Renitente Armada) haben die Brüder am Eingangstor des Clubs Posten bezogen und sich bei der rauflustigen Jugend der Stadt schnell einen Ruf als Türminatoren gemacht. Mit einer besonders ausgefeilten Taktik beim Entfernen und Verdreschen unbotmäßiger Gäste (Liiinks! Räääächts! Liiiinks! Räääächts!) beeindrucken sie immer wieder und ernten auch hohe B- Noten. Zudem haben sie die Tradition eingeführt, dass der Gast dem ihn entfernenden Türsteher sogar noch ein "freiwilliges" Trinkgeld spendiert. Zusammen mit den von Pungiglione im Rahmen seiner ernsteren Gespräche erhobenen "Schutz"-Gebühren kommt da schnell ein erkleckliches Sümmchen zusammen.
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Dezember: Muammar Igel (*September 1942, t 20. Oktober 2011)
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Muammar Igel in landestypischer Tarnkleidung
Weit über die Grenzen des Unternehmens für seine herzliche und menschliche Art bekannt war der Leiter unserer Hauptabteilung Revolutionsführung, Muammar Igel. Nicht nur die Herstellungsmethoden für unsere hochwertigen T-Shirt-Produkte hat der gute Muammar revolutioniert, er strengte gleich in seinem ersten Jahr der Unternehmenszugehörigkeit auch einen Putschversuch an, um die alleinige Herrschaft über die Konzernspitze zu übernehmen. Das gesamte Unternehmen wollte er auf den Kopf stellen: "T-Shirts, T-Shirts, immer nur T-Shirts, es wird Zeit, dass wir auf Kopftücher umstellen. Dieses Palästinenserzeug mit Geschirrtuchmuster, das wäre der Hit!" wird Muammar im Firmenmagazin "Ausgeheckt" zitiert. Als partizipativ-diktatorisches Unternehmen befürwortet der Willi-Igel Konzern Putschversuche durch seine Mitarbeiter ganz ausdrücklich. Sie sind ein Ausdruck von Initiativgeist und Innovationsfreudigkeit. Dessen ungeachtet wurde der Aufstand Muammars selbstverständlich im Keim erstickt. Unser Sicherheitsbeauftragter Guglielmo "il pungiglione" Riccio und die ihm unterstellte IRA (Igels Renitente Armada) nahmen Muammar in Gewahrsam und überführten ihn in das unternehmenseigene Fortbildungsprogramm. Bei dieser Gelegenheit weist der Willi-Igel-Konzern aktuelle Berichte der üblichen Kritikastermedien zurück, wonach das unternehmenseigene "Fortbildungsprogramm" nur ein Euphemismus für ein Umerziehungslager mit Gehirnwäschemethoden sei. Erstens befindet sich die Bildungsstätte des Konzerns in bester Lage mitten in der sonnigen Karibik. Water und Boards sind reichlich vorhanden, hoher Freizeitwert ist garantiert. Denn wir konnten kürzlich eine von der US-Regierung errichtete Ferienanlage an der Südostspitze von Kuba kostengünstig anmieten. Zweitens sind Igel generell höchst reinliche Tiere und waschen sich mehrmals täglich. Da wird es nicht verblüffen, wenn auch das Gehirn in diesen Reinigungsprozess einbezogen wird. Wie am Nachmittag des 20. Oktober 2011 aus der libyschen Stadt Misrata (zufälliger Weise nimmt sich unser CSO und Sicherheitsbeauftragter Guglielmo "il pungiglione" Riccio dort just eine kleine Auszeit zum Abschalten - oder meinte er etwa doch Ausschalten? Er hat so eine undeutliche Schrift...) gemeldet wurde, haben Rebellen den missratenen Muammar durch einen Kopfschuß getötet. Er habe in einem Abflußrohr Deckung gesucht und "nicht schießen, nicht schießen" gerufen... Hoffentlich stellt unser Playmate of the Month April 2010 Angie Igel ihre Freude wenigstens diesmal nicht so unverhohlen zur Schau wie beim Tod von Muammars Kumpel Osama Bin Igel! Ob unser rauhbeiniger Revoluzzer sich wohl im Jenseits gerade von den berühmten 72 Jungfrauen trösten lässt? Ma Salama, Muammar! Weitere Informationen zu Muammar finden Sie unter seinem STING-Profil.
(Bildquelle: FBI)