Mitarbeiter des Monats Mai 2011
Norbert Igel
Es macht dieser Tage weniger Freude denn je, das Hin und Her der Bundesregierung in
der Energiepolitik beobachten zu müssen. Brauchen wir die Kernenergie auch weiterhin?
Und um wieviel Promill müssen die Saufzeiten in den Steuerungszentralen von
Gundremmingen, Neckarwestheim und Co. verlängert werden, damit die Ingenieure mit
genügend Blut im Alkohol bei der Sache sind, um gelegentlich mal einen kleinen Störfall zu
produzieren? So dass das Betroffenheitsfernsehen etwas zu senden hat (und natürlich auch
damit sich Claudia Igel, unsere Firmenbetroffen-heitsbeauftragte, mal wieder für etwas
engagieren kann). Ja und dann natürlich die Frage aller Fragen: Gibt es alternative
Energiequellen? Und wieviel Energie erzeugt so ein Alternativer? An sich gelten die ja als
faul. Zu diesem ganzen Komplex hat unser Unternehmensphysiker Norbert Igel erst
kürzlich in Bonn-Röttgen eine Pressekonferenz abgehalten. Denn wir von der Wirtschaft
würden ja unserer gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht, wenn wir der Politik nicht
unter die sorgsam im dreiknöpfigen Hosenanzug verstauten Arme griffen.
Und unser Norbert hat ein prima Konzept entwickelt. Vielleicht hat ihn seine Zeit als Leiter unseres Büros in Indien inspiriert,
oder gar seine Bekanntschaft mit der verwitweteten Asta Igel - man weiß es nicht. Jedenfalls ist er der Meinung, dass wir
sofort alle Kernkraftwerke abschalten könnten, wenn Deutschland endlich den Einstieg in die Witwenverbrennung wagte.
"Witwenenergie“, so erläuterte Norbert den angereisten Medienvertretern, "ist zunächst einmal eine erneuerbare Energie.
Witwen sind ein nachwachsender Rohstoff, dessen Vorkommen sich zudem in einer recht engen Korrelation zur allgemeinen
Bevölkerungsentwicklung und damit auch zur Nachfrage nach Energie verhält. Insofern ist Witwenenergie grundlastfähig. Sie ist
daneben auch effizient. Bei Nutzung moderner Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung kann im Verbrennungsprozess ein ähnlich
hoher Wirkungsgrad erzielt werden wie in superkritischen Kohlekraftwerken - und das obwohl die Witwenenergie noch in den
Kinderschuhen steckt und auch die Grundlagenforschung dieses Feld bisher viel zu wenig erschlossen hat. Da sich die
Rohstoffvorkommen relativ gleichmäßig über das Land verteilen, ist ein dezentrales Einspeisesystem mit zahlreichen
Kleinkraftwerken denkbar. Damit werden aufwendige Stromtrassen ebenso obsolet wie teure Pumpspeicherwerke. Zudem
entfällt die Lieferabhängigkeit von Russland, die wir von Gas, Uran und Öl zur Genüge kennen. Der Witwenmarkt ist ein
Nachfragemarkt, bei Lieferengpässen in Deutschland könnten wir den Rohstoff aus praktisch jedem anderen Land der Welt
importieren."
Das wäre eigentlich einen Nobelpreis für Physik wert gewesen. Da man Norbert diesen aber verwehrt hat, wird ihm die Wahl
zum Mitarbeiter des Monats dies sicher mehr als kompensieren. Norbert arbeitet inzwischen übrigens schon an einer neuen
Idee. Er baut einen aus Witwenenergie gespeisten Teilchenbeschleuniger. Erster Erfolg: Vergangene Woche ist es ihm
gelungen, eine Mohnschnecke in nur zehn Minuten von Berlin nach München zu befördern.
Unter den nachfolgenden Links erfahren Sie mehr über unsere weiteren Mitarbeiter des Monats: