Mitarbeiter des Monats September 2011 Philipp Igel
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Philipp macht in seinem Amt keine gute Figur
Es kam, wie es kommen musste: Philipp wurde gewählt. Zunächst als Ersatzmitglied, nach dem unglücklichen Unfall unseres Guido Igel - der an den Folgen eines unsachgemäßen Umgangs mit einem Kobold-Staubsauger verendet war - dann als Nachrücker und Vollmitglied. Doch, seien wir ehrlich, Philipp macht in seinem Amt keine gute Figur. Zu sehr ist er noch von seiner Zeit in Asien geprägt. Seine Ansprachen bei den Belegschaftsversammlungen gestalten sich entsprechend kurios: "Wolle Liberalismus süß-sauer? Odda lieba Numma vierundzwanzig?" ruft er in die Runde, "Numma vierundzwanzig ist Freiheit mit Gelb-Orange-Sauce! Sehr lecker, nur bissche scharf!" Vielleicht hat unser Philipp sich auch von seinen Beziehungen zu den japanischen Triaden etwas zu viel versprochen? Wusste er nicht, dass der Begriff "Triade" vom lateinischen "trias" (drei) kommt. So liegt seine liberale Liste in den aktuellen Umfragen unseres Meinungsforschungsinstituts digelmap nur noch bei Fast Drei Prozent.
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Philipp Igel gehört unserer Firma bereits seit dem Boxeraufstand an. Bis Mai 2011 war er im Rahmen eines Sonderauftrags dafür verantwortlich, die Produktions-bedingungen an unseren asiatischen Fabrikstandorten zu optimieren - unser Enforcer hatte bei einer seiner Routinekontrollen feststellen müssen, dass die Rekrutierung leistungsfähiger Kinderarbeiter immer schwieriger wurde und auch die biologisch wie chemisch völlig bedenklichen Färbemittel, die an unserem Standort Bangladesch zum Einsatz kommen, kaum noch nachbestellt werden konnten. Philipp hat diese Probleme schnell in den Griff bekommen. Im Zuge einer sogenannten "Gesundheitsreform" wurde die Produktion schnell wieder auf ausschließlich karzinogene Substanzen umgestellt und damit auch das Betriebsergebnis deutlich optimiert. Was unser "vietnamesisches Frühchen", wie die Sekretariatsdamen aus dem Vertrieb unseren Philipp kosend nennen, allerdings veranlasst hat, sich bei der Gesamtbetriebsratswahl nun als Spitzenkandidat der liberalen Liste aufstellen zu lassen, wird nicht einmal er selbst wirklich wissen. Nicht nur zeigen empirische Erhebungen, dass Betriebsratsmitglieder jedenfalls seit der Anstellung unseres Guglielmo "il Pungiglione" Riccio ein deutlich höheres Unfallrisiko laufen als nicht gewerkschaftlich tätige Betriebsangehörige. Auch die Inzidenz rätselhafter Freitode ist bei Betriebsratsmitgliedern offenbar deutlich höher. Zudem ist in unserer Firma "das Sozialprestige der Querulanten aus der Nichtstuerabteilung" (Willi Igel) nicht das höchste.
Unter den nachfolgenden Links erfahren Sie mehr über unsere weiteren Mitarbeiter des Monats:
2009
2010 II
2011
2010 I
2012
2013
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